Bayern 2

     

radioWissen Joseph Beuys und Holocaust-Denkmäler

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Dienstag, 11.05.2021
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Joseph Beuys
Leben als Konzept und Aktion

Stelen und Stolpersteine
Kulturgeschichte des Gedenkens

Das Kalenderblatt
11.05.1848
Johannes Rebmann entdeckt den Kilimandjaro und keiner glaubt ihm ein Wort
Von Simon Demmelhuber
Als Podcast und in der neuen Bayern 2 App verfügbar

Joseph Beuys - leben als Konzept und Aktion
Autorin: Christine Hamel / Regie: Frank Halbach
Joseph Beuys ist ein Jahrhundertkünstler, als Bildhauer, Aktivist, Lehrer und Aktionskünstler hat er die Kunst des 20. Jahrhunderts grundlegend verändert. Er pflanzte 7000 Künstlerbäume, erklärte einem toten Hasen die Kunst, installierte eine Honigpumpe am Arbeitsplatz und sorgte dafür, dass ein ganzes Land heiß über Fettecken stritt. Beuys war immer beides: Ikone und Ärgernis. Seine Kunst empfanden die einen als „teuersten Sperrmüll“, die anderen ließen sich mitreißen von ihrem spielerischen, hohen metaphorischen Potential, aus dem der Funke der Veränderbarkeit des Lebens sprüht. Beuys hat die deutsche Nachkriegskunst aus ihrer Beklommenheit befreit. Gleichzeitig war der Künstler tief in der Nazivergangenheit verstrickt. Er erdichtete sich einen idealistischen Lebenslauf inmitten nationalsozialistischer Verwerfungen und propagierte künstlerische Heilung, wo aufklärerische Auseinandersetzung gefragt war. Ein Künstler der Ambivalenz, dem sich das Feature von Christine Hamel über Person und Werk annähert.

Stelen und Stolpersteine - Kulturgeschichte des Gedenkens
Autor: Florian Kummert / Regie: Martin Trauner
Der Holocaust, oder auf hebräisch die Schoa, die „große Katastrophe“. Wie soll sich die Nachwelt erinnern an das kollektive Leid, aber auch an die Einzelschicksale? Neben abstrakten Mahnmalen sowie den zentralen Erinnerungsorten wie den KZ-Gedenkstätten gibt es für die Erinnerungskultur einen dezentralen Gegenpol, der immer wichtiger wird: Stelen, Wandtafeln und Stolpersteine. Sie erinnern an verjagte, verschleppte und ermordete Personen, und zwar an ihren letzten noch freiwillig gewählten Wohnorten, mit Namen, Geburts- und Todesdaten, wenn möglich mit Biografien und Fotos. Eine Erinnerungskultur, die vor allem von Ehrenamtlichen und lokalen Gruppen am Leben erhalten wird, aber die auch Streit über die korrekte und pietätvolle Form des Andenkens an die Schoa-Opfer ausgelöst hat.

Moderation: Kristina Thiele
Redaktion: Andrea Bräu

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