Bayern 2

     

radioWissen Der Zustand unseres Planeten

Kinderhände und Hände umfassen Erde | Bild: colourbox.com

Donnerstag, 24.06.2021
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Klimaforschung
Eine lange Geschichte!

Erdsystemforschung
Eine Medizin für die Erde

Das Kalenderblatt
24.6.1374
Drehwurm total: In Aachen bricht die Tanzwut aus
Von Simon Demmelhuber
Als Podcast und in der neuen Bayern 2 App verfügbar

Klimaforschung - eine lange Geschichte!
Autorin: Renate Ell / Regie: Sabine Kienhöfer
Dass die Atmosphäre wirkt wie ein Treibhaus, das wurde schon Anfang des 19. Jahrhunderts entdeckt. Und schon bald wird klar: Die Menschheit trägt zu diesem Effekt bei, weil sie Holz und Kohle verbrennt. Schon um 1900 veröffentlicht der schwedische Chemiker Svante Arrhenius als erster Berechnungen zur möglichen Erwärmung des Erdklimas durch den steigenden CO2-Gehalt der Atmosphäre und kommt zu dem Schluss, dass die Erde dadurch „um das Vielfache erhöhte Ernten zu tragen vermag zum Nutzen des rasch anwachsenden Menschengeschlechts“. Doch schon bald mehren sich die warnenden Stimmen: Die rasant steigenden Treibhausgas-Emissionen könnten zu unkalkulierbaren Schäden führen, sagt etwa der deutsche Klimaforscher Hermann Flohn schon 1941. In den 70er-Jahren kommt die Forschung in Gang, es gibt Messdaten und erste Prognose-Modelle. Ein entscheidender Schritt für die Klimaforschung war schließlich 1988 die Gründung des Weltklimarats IPCC, der Daten von tausenden Forscherinnen und Forschern aus aller Welt bündelt und den Stand des Wissens regelmäßig zusammenfasst. Bei der Vorstellung des IPCC-Berichts von 2007 sagt die Klimatologin Susan Solomon, „dass die Erwärmung des Klimas jetzt eindeutig ist, eindeutig, und das wird offensichtlich durch Beobachtungen der Luft- und Ozean-Temperaturen, Schnee- und Eis-Schmelze, Anstieg des Meeresspiegels.“ Das wird seither immer deutlicher, und es gibt immer mehr solche Daten - ohne dass ein Ende dieses „geophysikalischen Experiments“ absehbar ist.

Erdsystemforschung - eine Medizin für die Erde
Autor: Hellmuth Nordwig / Regie: Sabine Kienhöfer
Wäre die Erde ein Lebewesen, die Diagnose wäre eindeutig: Unser Planet ist krank! Und die Ursache ist ebenso offensichtlich: der Mensch. Die Erde hat Fieber - Folge des menschengemachten Klimawandels. Rohstoffe werden geplündert, Arten verschwinden. Längst sagen Fachleute: Diese Symptome der kranken Erde haben miteinander zu tun. Eines bedingt das andere, denn die Erde ist ein System. Und wenn man an einem Rädchen dreht, kann das ungeahnte Folgen haben. Genau wie bei einem Patienten, wenn der Arzt etwa nur "den Blutdruck" behandelt, aber nicht den Menschen als Ganzen. Es gilt also, eine ganzheitliche Medizin für das Erdsystem zu entwickeln. Zumindest muss die Folgen für das Klima, die Ressourcen und die Biodiversität im Blick haben, wer sich an Eingriffen versuchen will. Nicht zuletzt steht auch der Mensch selbst im Mittelpunkt der systemischen Betrachtung: Wie kann erreicht werden, dass "die Menschheit" sinnvolle und zugleich gerechte Entscheidungen trifft, um die Zukunft der Erde zu sichern?
Erstsendung: BR 2018

Moderation und Redaktion: Iska Schreglmann

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