radioWissen am Nachmittag "Tu felix Austria"
Montag, 21.01.2013
15:05
bis 16:00 Uhr
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BAYERN 2
Maria Theresia
Regentin und Reformerin
Erzherzog Johann von Österreich
Habsburger der Herzen
Das Kalenderblatt
21.1.1781
Friedrich der Große verbietet Kaffee-Rösten
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Maria Theresia - Regentin und Reformerin
von Mira a. Schnoor
Dass sie Thronfolgerin wurde, war eigentlich nicht vorgesehen: ihr Vater, der Habsburger Kaiser Karl VI., erwartete sehnlichst einen männlichen Erben. Als der sich nicht einstellte, wurde im Jahr 1740 die erst 23-jährige Maria Theresia zur Erzherzogin von Österreich und Königin von Ungarn und Böhmen. Eine Ausbildung, die sie auf ihre Rolle als bedeutendste Herrscherin des Hauses Habsburg vorbereitet hätte, hatte sie nicht erhalten. Dennoch prägte die zutiefst gläubige, traditionsbewusste Frau ihre Epoche: sie setzte zahlreiche Reformen durch, so wurde in ihrer Regierungszeit die allgemeine Schulpflicht eingeführt, die Folter abgeschafft, die Verwaltung reformiert und der Einfluss der Kirche verringert. Die 29 Jahre dauernde Ehe zwischen Maria Theresia und ihrem Mann Franz Stephan von Lothringen war, ungewöhnlich genug in den Kreisen des Hochadels, äußerst glücklich. Nach dem ihr Mann 1765 starb, trug Maria Theresia bis zu ihrem eigenen Tod 1780 nur noch Schwarz.
Die Mutter von 16 Kindern, von denen sechs das Erwachsenenalter nicht erreichten, versuchte durch eine geschickte Heiratspolitik, die Macht des Hauses Habsburg zu vergrößern. So verheiratete sie ihre jüngst Tochter Maria Antonia mit dem französischen König Ludwig XVI. Das erfolgreichste Eheprojekt Maria Theresias endete allerdings für Maria Antonia, die man in Frankreich Marie Antoinette nannte, während der Französischen Revolution auf dem Schafott. "Kaiserin" ist Maria Theresia nicht wirklich gewesen, sie nannte sich so allerdings nach der Krönung ihres Gatten zum römisch-deutschen Kaiser. Dass man ihren Namen auch heute meist mit dem Kaisertitel verbindet, hat sie sehr wohl verdient.
Erzherzog Johann von Österreich - Habsburger der Herzen
von Bettina Hasselbring
1848 wählte die Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche einen Habsburger zum ersten demokratischen Staatsoberhaupt der deutschen Geschichte: Erzherzog Johann von Österreich. Aber nicht in seiner Rolle als "Reichsverweser" wurde der Enkel Maria Theresias berühmt, sondern als großer Reformer und Modernisierer der Steiermark. Ohne ihn wäre die Steiermark nicht das, was sie heute ist. Über 40 Jahre lang, von 1810 bis zu seinem Tod 1859, systematisierte, förderte und verbesserte Erzherzog Johann – als eine Art Innovationsmanager - die Landwirtschaft, Bildung, Wissenschaft und das Montanwesen ebenso wie die Volkskultur dieser österreichischen Region. Das Universalmuseum Joanneum in Graz trägt seinen Namen, der bekannte Erzherzog-Johann-Jodler erinnert an den naturverbundenen Prinzen. Vieles von dem, was er initiierte, existiert in der Steiermark heute noch. Populär und beliebt ist der demokratisch gesinnte Habsburger auch durch seine Heirat mit einer Bürgerlichen. 1819 begann am Toplitzsee im steiermärkischen Salzkammergut die Liebesgeschichte zwischen Johann und Anna Plochl, der Postmeisterstochter aus Bad Aussee.
Redaktion: Brigitte Reimer
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