Bayern 2

     

radioWissen Literarische Postmoderne

Heinz G. Konsalik | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 27.07.2021
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Die Postmoderne
Spiel mit der literarischen Tradition

Heinz G. Konsalik
Erfolg mit der Masse

Das Kalenderblatt
27.7.1983
Madonnas erstes Album
Von Silke Wolfrum
Als Podcast und in der neuen Bayern 2 App verfügbar

Die Postmoderne - Spiel mit der literarischen Tradition
Autorin: Katharina Hübel / Regie: Martin Trauner
Wie können Schriftsteller nach einer Ära voller intellektueller Innovation und sich gegenseitig überbietender Neuerungen überhaupt noch schreiben? Sind sie nicht zur Fantasielosigkeit verdammt angesichts dieser erdrückend genialen literarischen Vorgänger? Die Moderne hat eine Vielzahl prägender Autoren hervorgebracht, die bis heute nachwirken - was kann nach ihnen noch kommen? Die Postmoderne beantwortet diese Fragen. In den Fußstapfen ihrer literarischen Vorbilder findet sie zu einer ganz eigenen Spielfreude mit literarischer Tradition, zu fantastischer Kreation, zu massenwirksamen Texten, die ganz auf den Leser setzen und ihn sogar mit einbeziehen wie beispielsweise bei Walter Moers. Sein minutiös ausgestalteter Literaturkontinent Zamonien wird nicht nur im Internet lexikalisch aufgearbeitet, die Moers-Fans beliefern ihn sogar noch mit Ideen. Auch Michael Ende setzt in seiner „Unendlichen Geschichte“ ganz darauf, dass die Leser den Text zu einem unsterblichen Kunstwerk machen. Wie mit Patrick Süskinds „Das Parfum“ - der erste postmoderne Roman im deutschsprachigen Raum - ein ganz neues Denken über Literatur einsetzte und welche Philosophen dafür Wegbereiter waren, analysieren zwei Zeitgenossen: Professor Hans Ulrich Gumbrecht und Dr. Uwe Wittstock.

Heinz G. Konsalik - Erfolg mit der Masse
Autoren: Rolf Cantzen und Michael Reitz / Regie: Frank Halbach
Über 150 Romane, Auflage mehr als 85 Millionen, in mehr als 45 Sprachen übersetzt - in der Literaturkritik galt und gilt Heinz G. Konsalik (1921-1999) als Trivialautor, für seine Leser und Leserinnen war er schlicht der Superstar. Sein Selbstverständnis: "Ich bin eine Ware wie Omo oder Persil." Dieses Produkt verkaufte sich erfolgreich durch die Selbsterfindung als ehemaliger Kriegsberichterstatter, Kriegsverwundeter und Gestapo-Mitarbeiter. Sein Geburtsdatum passte er dieser Fake-Biographie an. Konsalik begann mit Komödien, Liebesgeschichten und Krimis. Erfolgreich wurde er mit "Der Arzt von Stalingrad", einem, wie Konsalik reklamierte, "Tatsachenroman". Seine Helden hier und in zahlreichen anderen Kriegsromanen: warmherzige Stabsärzte, unschuldig-hilfsbereite Landser. Die Gegenspieler: "schlitzäugige" Russen, leidenschaftlich und brutal, einige mit "russischer Seele". Konsalik spiegelte in seinen Romanen die rassistischen, sexistischen Klischees zunächst des Kalten Krieges, dann der 1970er und 1980er Jahre. Während ihn die Literaturwissenschaft ignorierte oder über die Zahl seiner Ghostwriter spekulierte und ihn die Literaturkritik verdammte, blieben ihm prominente Freunde - etwa Willy Millowitsch - und sein Lesepublikum treu. In seinen zahlreichen Tourneen hielt er ebenso Kontakt mit seinen Lesern und Leserinnen wie in publizierten Briefwechseln. Die Kundenrezensionen von Online-Buchhändlern zeigen: Konsaliks Bücher werden gelesen und geliebt.

Moderation: Christian Schuler
Redaktion: Andrea Bräu

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