radioWissen Vom Umgang mit der Vergangenheit
Mittwoch, 08.09.2021
09:05
bis 10:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Tiefenzeit
Vergangenheit und Zukunft wiederentdecken
Wer bin ich, woher komme ich?
Die Sehnsucht nach Herkunft
Das Kalenderblatt
8.9.1504
Michelangelo präsentiert seine David-Statue
Von Astrid Mayerle
Als Podcast und in der neuen Bayern 2 App verfügbar
Tiefenzeit - Vergangenheit und Zukunft wiederentdecken
Autor: Geseko v. Lüpke / Regie: Sabine Kienhöfer
Unternehmen bemessen die Zeit in Jahresbilanzen, Politiker allenfalls in Legislaturperioden. Je schneller das Leben wird, desto kürzer werden die Zeit-Räume, denen wir uns bewusst sind. Der moderne Mensch lebt in einem Zeit-Käfig, abgetrennt von den Wurzeln der Vergangenheit und weitgehend blind für die Tiefen der Zukunft, die sich nach ihm entfalten wird. Wir verstehen uns als die Spitze der Evolution und handeln, als ständen wir am Ende der Zukunft. Dabei währt ein Menschenleben - gemessen an der Evolution des Kosmos - nur für den Bruchteil eines Augenblicks.
Was passiert mit einer Zivilisation, die keine Beziehung mehr hat zu den Tiefen der Zeit? Warum zerstört die postmoderne Kultur die Zukunft? Wie können wir uns wieder rückverbinden mit der Vergangenheit, aus der wir kommen und Kontakt aufnehmen mit der Zukunft, die in uns angelegt ist? Die Sendung geht diesen Fragen nach, weitet die Räume unseres Zeitgefühls und berichtet über Ansätze und Initiativen, die Tiefen der Zeit zum Fundament unseres Handelns in der Gegenwart zu machen.
Erstsendung: BR 2018
Wer bin ich, woher komme ich? - Die Sehnsucht nach Herkunft
Autorin: Ariane Stolterfoht / Regie: Rainer Schaller
Viele Menschen leiden, weil sie adoptiert oder in einer Babyklappe abgelegt wurden, das Produkt einer Samenspende sind oder ihr Erzeuger nach einem „one-night stand“ einfach verschwand. Warum ist das so schwierig für sie - selbst wenn sie von wohlwollenden, zugewandten Menschen großgezogen wurden? Eigentlich könnten sie sich „auserwählt“, um ihrer selbst willen geliebt und angenommen fühlen. Warum bloß wiegt der biologische Faktor für sie so schwer? Und was ist eigentlich mit der Epigenetik - trägt unser Körper auch Erinnerungen an traumatische Erlebnisse unserer Vorfahren in sich? Die Autorin begleitet einen jungen Mann bei der Suche nach seinem leiblichen Vater. Sie fragt eine Psychologin, warum die Biologie eine so große Rolle spielt für die Konstruktion des Selbst. Unter anderen spricht sie aber auch mit der Tochter von Holocaust-Überlebenden darüber, was es bedeutet, wenn die Kontinuität in der Familienidentität gebrochen ist.
Erstsendung: BR 2020
Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Bernhard Kastner
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