radioWissen am Nachmittag Pettenkofer und die Cholera in Bayern
Montag, 20.09.2021
15:05
bis 16:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Die Cholera in Bayern
Eine Pandemie des 19. Jahrhunderts
Max von Pettenkofer
Der "Vater der Hygiene"
Das Kalenderblatt
20.9.1898
Kaiser Wilhelm II. schießt 1000. Hirschen
Von Thomas Morawetz
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Die Cholera in Bayern - Eine Pandemie des 19. Jahrhunderts
Autorin: Marita Krauss / Regie: Martin Trauner
Seuchen, deren Ursachen unbekannt sind und gegen die kein Heilmittel hilft, gab es vielfach in der Geschichte. Zunächst war die Pest die Inkarnation des Schreckens, im 19. Jahrhundert raffte dann die Cholera fast die Hälfte derer hin, die erkrankten. Choleraleugner glaubten zunächst an eine Vergiftung durch die Eliten, da die Armen aufgrund ihrer miserablen Wohnsituation und der schlechten Ernährung am häufigsten erkrankten. Es kam zu Aufständen. 1836 erreichte die Cholera über Mittenwald erstmals auch Bayern. Hier versuchte man, die Seuche durch gute Verköstigung und ärztliche Überwachung der Armen zu stoppen. Dennoch starben 1400 Menschen. Weitere Pandemieausbrüche erlebte Bayern 1854 und 1873/74. Max Pettenkofer, Professor an der Münchner Universität, zog aus einer falschen Theorie über die Krankheitsursachen die richtigen Schlüsse. Die Stadt München begann mit dem Bau eines Kanalsystems. Robert Koch blieb es jedoch vorbehalten, den Choleraerreger zu identifizieren. Heute ist die Krankheit gut heilbar.
Max von Pettenkofer - Der „Vater der Hygiene“
Autorin: Ulrike Beck / Regie:
Der Chemiker, Pharmazeut und Pionier der Hygiene Max von Pettenkofer gilt bis heute als einer der brillantesten Wissenschaftler des 19. Jahrhunderts. 1818 in Lichtenheim bei Neuburg an der Donau als Bauernsohn geboren, kommt er mit acht Jahren in die Obhut seines Onkels, der ihm als Hofapotheker in München eine exzellente Ausbildung ermöglicht. Bereits mit 24 Jahren ist Pettenkofer Doktor der Medizin und hat seine Approbation als Apotheker in der Tasche. Er ist ein Multitalent, das interdisziplinär denkt, experimentell arbeitet und seine Fähigkeiten zum Wohle der Menschen einsetzt. Nach minutiösen Grundlagenforschungen, welche hygienischen Bedingungen gegeben sein müssen, damit Menschen gesund bleiben, wird er 1865 zum ersten Professor für Hygiene in Deutschland ernannt. Und München bekommt - aufgrund seiner Überzeugungskraft während einer Privataudienz bei König Ludwig II. - ein neues Abwassersystem und sauberes Trinkwasser aus dem Mangfalltal.
Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Thomas Morawetz
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