radioWissen Das Tier, Sache oder Mitgeschöpf?
Freitag, 01.10.2021
09:05
bis 10:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Tierversuche
Immer noch unverzichtbar?
Das Tierschutzgesetz
Leitfaden zum Wohl des Tieres?
Das Kalenderblatt
01.10.1917
Das Kaiser-Wilhelm-Institut für Physik nimmt die Arbeit auf
Von Martin Trauner
Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App und ist als Podcast verfügbar.
Tierversuche - immer noch unverzichtbar?
Autorin: Christiane Seiler / Regie: Kirsten Böttcher
Die Debatte um Tierversuche ist so alt wie die medizinische Forschung, das „Versuchskaninchen“ eine gängige Metapher. Denn die Idee dahinter ist einleuchtend: Ehe man Menschen unbekannten Gefahren aussetzt hält man es für besser, zunächst an Tieren zu testen. Diese Erkenntnis ist durch die Forschung um das Coronavirus erneut in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt, Tierversuche erscheinen nach wie vor unverzichtbar. Tausende Tiere leben in Versuchslaboren und dienen durch die Forschung dem Wohl der Menschheit. Die aktuelle Tierwohldebatte erfasst auch sie: So wie man Milchkühen und Schweinen durch artgerechte Tierhaltung ihr Los erleichtern möchte bemühen sich Verhaltensbiolog*innen, intelligenten Nagetieren im Labor eine abwechsungsreiche Umgebung zu schaffen. Welche Tierarten werden aktuell in Laboren gehalten und für die Forschung eingesetzt? Die Rede ist zum Beispiel von transgenen Mäusen, aber was genau ist darunter zu verstehen und wie werden sie gezüchtet? Und gibt es moderne Verfahren, die Tierversuche ersetzen können?
Das Tierschutzgesetz - Leitfaden zum Wohl des Tieres?
Autorin: Renate Eichmeier / Regie: Kirsten Böttcher
Schweine eingepfercht in Transportern, Rinder zu Tausenden aneinandergedrängt in Mastbetrieben … Noch nie in der Geschichte hatte der Mensch so viel Macht über Tiere wie heute. Tiere werden zu Waren in der industriellen Massenproduktion gemacht und dienen als Versuchsobjekte in wissenschaftlichen Laboren. Das bestehende Tierschutzgesetz gibt zwar Richtlinien wie "verhaltensgerechte Unterbringung" vor, sagt aber auch: "Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen." Und vernünftige Gründe finden sich schnell - etwa wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit oder wissenschaftlicher Erkenntnisgewinn. Gesellschaftlicher Protest dagegen formiert sich in der Tierschutz- und Tierrechtsbewegung, deren Anfänge im frühen 19. Jahrhundert liegen. Gesetzliche Regelungen stellten und stellen nicht das Recht der Menschen in Frage, Tiere zu nutzen, sondern wollen das dadurch verursachte Leiden mindern. Kritik an dieser Haltung gegenüber Tieren gewinnt zunehmend an Einfluss: Erkenntnisse von Verhaltensbiologen zeigen Tiere als eigenständige Subjekte, die Frage nach Tierrechten wird auf breiter Basis diskutiert, die Bereitschaft wächst, weniger Fleisch zu konsumieren.
Erstsendung: BR 2019
Moderation: Yvonne Maier
Redaktion: Bernhard Kastner
Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
http://br.de/s/5AgZ83
Die ganze Welt des Wissens
Radiowissen bietet Ihnen die ganze Welt des Wissens: spannend erzählt, gut aufbereitet. Nützlich für die Schule und bereichernd für alle Bildungsinteressierten.