Bayern 2

     

Zeit für Bayern

Schild "Tante-Emma-Laden" in Bamberg | Bild: picture-alliance/dpa

Sonntag, 22.02.2015
12:05 bis 13:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Getrennte Ausstrahlung in zwei Regionen:
Altbayern/Schwaben
Schwegel, Pauke, Dudelsack
Ungewöhnliche bayerische Instrumentenbauer
Von Roland Biswurm
Franken
Tief im Frankenwald
Auf der Suche nach den letzten Tante-Emma-Läden zwischen Helmbrechts und Tettau
Von Siggi Seuß

Altbayern/Schwaben
Schwegel, Pauke, Dudelsack
Ungewöhnliche Bayerische Instrumentenbauer
Von Roland Biswurm

Einer baut Schwegelpfeifen und Fideln, ein anderer Dudelsäcke, ein dritter erfindet gleich komplett neue Instrumente - "ungewöhnliche" Instrumentenbauer, vielmehr Hersteller ungewöhnlicher Instrumente gibt es zu Hauf in Bayern. Hartmut von Voigt zum Beispiel, der im Keller seines Hauses in Grafing "Monochorde" herstellt, mit denen er auf der Suche ist nach dem Klang schlechthin. Auch Eugen Eder aus Oberviehbach bei Dingolfing, den die Freunde liebevoll "Meister Eder" nennen, ist ein passionierter Hersteller ungewöhnlicher Instrumente. Er hat 40 Jahre lang die Lanzen und Instrumente für das Historienspiel "Landshuter Hochzeit 1475" gefertigt, restauriert und repariert. Gemeinsam mit seiner Frau zieht er außerdem als Moritaten- und Bänkelsänger durchs bayerische Land. Auch Eder hat Gamben, Schwegelpfeifen und Trommeln gebaut. Seine ungewöhnlichste Großtat sind Kesselpauken aus Holz. Jetzt ist er 82 und hat sein Werk dem Musikhistorischen Museum in Basel vermacht. Roland Biswurm macht sich für Zeit für Bayern auf zu ungewöhnlichen bayerischen Instrumentenbauern und ihren zum Teil ebenso ungewöhnlichen und abenteuerlichen Konstruktionen.

Franken
„Tief im Frankenwald“ -
Auf der Suche nach den letzten Tante-Emma-Läden zwischen Helmbrechts und Tettau (Wdh. vom 25.12.13)
Ein Feature von Siggi Seuß

Er erscheint wie ein Wesen aus einer anderen Zeit, fast wie eine Spitzweg-Figur: Wohlstandsbäuchlein unterm blütenweißen Arbeitsmantel, glänzende Halbglatze, gespitzter Bleistift hinterm Ohr, eine auf der Nase nach unten gerutschte Lesebrille, Blick auf die Bizerba-Feinkostwaage gerichtet, hinter ihm ein farbenfrohes Universum aus Gläsern, Flaschen, Schachteln, Dosen und - Düften: der Lebensmittelkleinhändler am Lande, damals in den 1950er Jahren, als einem das Wörtchen „Supermarkt“ noch ziemlich amerikanisch vorkam.

Der Autor wuchs in dieser Zeit auf, als Tante-Emma-Läden noch keine Nischen in der postmodernen Konsumgesellschaft waren. Sein Vater war Kraftfahrer bei der Edeka Frankenwald, einer Einkaufsgenossenschaft von über 400 Lebensmittel-Einzelhändlern.

Lange nach dem Ende dieser Zeit begibt sich der Autor auf Spurensuche nach den Überbleibseln dieser Kultur in die Tiefen des Frankenwaldes, nach Klein-Tettau, Ludwigsstadt, Geroldsgrün und Helmbrechts. Was ist aus den Kleinkrämern der Kindertage geworden? Existiert das eine oder andere Geschäft noch? Wie sehen die alten Lebensmittel-Genossenschafter die Entwicklungen in ihrer Branche? Und wie geht es jenen, die sich inzwischen zu Inhabern von Großmärkten gemausert haben?

Akustische Reisen durch Bayerns Regionen

Zeit für Bayern zeigt das Land im Herzen Europas in seiner ganzen Vielfalt. Eine unterhaltsame Heimatkunde für alle, ob alteingesessen oder neuzugezogen, ob aus Kempten oder Köln, Nürnberg oder Neapel, Berlin, Bagdad oder Berchtesgaden. Denn Heimat ist da, wo man sich kennt und auskennt. Zeit für Bayern bietet die Gelegenheit, die Landstriche und die Menschen Altbayerns, Frankens und Schwabens näher kennen zu lernen und neu zu erfahren - bayerisches Leben und bayerisches Lebensgefühl abseits aller Klischees.

"Zeit für Bayern" ... sollte jeder haben!