Bayern 2

     

radioWissen Die Befreiung von Rollenmustern

Ein berufstätiger Vater mit seinem Kind auf dem Schoß vor seinem Arbeitslaptop | Bild: picture-alliance/dpa

Donnerstag, 28.10.2021
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Magnus Hirschfeld
Pionier der Sexualforschung

Der Neue Mann
Total von der Rolle?

Das Kalenderblatt
28.10.1869
Periodensystem der Elemente veröffentlicht
Von Hellmuth Nordwig
Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App und ist als Podcast verfügbar.

Magnus Hirschfeld - Pionier der Sexualforschung
Autorin: Justina Schreiber/ Regie: Sabine Kienhöfer
Er war ein Vorkämpfer der Homosexuellen-Bewegung und bereitete die Grundlagen für eine neue Disziplin, die Sexologie. Begonnen hat Magnus Hirschfeld, der Sohn eines jüdischen Sanitätsarztes, als Mediziner. Bald jedoch widmete er sich immer mehr seiner politischen Mission. Er gründete 1897 das „Wissenschaftlich-humanitäre Komitee“, die erste Schwulen-Organisation weltweit, und kämpfte für Straffreiheit für Homosexuelle, sprich: die Aufhebung des Paragraphen 175. Magnus Hirschfeld vertrat die Position, dass Homosexualität natürlich, nämlich ein „drittes Geschlecht“ sei. Rastlos hielt er Vorträge, führte Reihen-Befragungen durch und sammelte Fallbeispiele. Letzteres - nicht ganz uneigennützig - durchaus in einschlägigen Etablissements. In seinem 1919 in Berlin eröffnetem Institut für Sexualwissenschaft gab es Beratung rum ums Thema Sex, auch für Frauen und Heterosexuelle. Er war eine starke Leitfigur für den Emanzipationskampf sexueller Minderheiten, bis ihn die Nationalsozialisten 1933 aus Deutschland vertrieben - er geriet lange in Vergessenheit und wurde erst in den 1980er-Jahren wiederentdeckt.
Selbst wenn es seinen zahlreichen Publikationen hie und da an gedanklicher Stringenz mangelt - Hirschfelds Verdienst ist unbestritten.
BR 2019

Der Neue Mann - Total von der Rolle?
Autor: Michael Zametzer/ Regie: Martin Trauner
Was macht den Mann heute aus? Eine Frage, die sich Männer in früheren Zeiten so nicht stellen mussten. Ihre Rolle in Gesellschaft und Familie war klar definiert und über Jahrhunderte tradiert: Sie waren die Ernährer, die Oberhäupter, die Vorstände. Diese monolithischen Rollenmuster sind ins Wanken geraten. Zwar bringt in Deutschland auch heute noch meist der Mann das Geld nach Hause. Aber je größer die emanzipatorischen Fortschritte der Frau sind, umso mehr beeinflussen sie auch die Suche nach einer „neuen“ Männlichkeit - für viele Männer ein Spagat: zwischen traditionellem Ernährer und modernem Partner, beruflich erfolgreichem Macher und sensiblem Vater - selbstbewusst und selbstkritisch, cool und einfühlsam zugleich. Das Problem der Männer bei dieser Rollensuche: Es fehlt ihnen an Vorbildern.
BR 2018

Moderation: Birgit Magiera
Redaktion: Nicole Ruchlak

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
http://br.de/s/5AgZ83

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