Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Globale Umweltschutz-Ansätze

Ein Förster montiert ein neues Naturschutzgebiet-Schild. | Bild: picture-alliance/dpa

Donnerstag, 28.10.2021
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Die halbe Erde unter Schutz
Neue Pläne, um Arten und Klima zu retten

Von rauchenden Schloten zum Klimagesetz
Die Geschichte der deutschen Umweltpolitik

Das Kalenderblatt
28.10.1869
Periodensystem der Elemente veröffentlicht
Von Hellmuth Nordwig
Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App und ist als Podcast verfügbar.

Die halbe Erde unter Schutz - neue Pläne, um Arten und Klima zu retten
Autor: Marko Pauli / Regie: Irene Schuck
Umweltorganisationen in aller Welt fordern, mehr und größere Gebiete des Planeten unter Schutz zu stellen, um so Arten zu schützen und gleichzeitig die Erderwärmung zu verlangsamen. Eric Dinerstein, US-amerikanischer Biologe und Sachbuchautor, hat mit einem internationalen Team von Wissenschaftlern eine Strategie entwickelt, die aufzeigt, wie und mit welchen Mitteln es möglich wäre, die nötigen rund 50 Prozent der Erdoberfläche unter Schutz zu stellen. Dies sei der einfachste und günstigste Weg, um den Klimawandel aufzuhalten und gleichzeitig das derzeit stattfindende sechste große Artensterben zu verlangsamen. Wie steht es um die globale biologische Vielfalt und wie hat sie sich in den vergangenen Jahrzehnten verändert? Das zeigt der Living Planet Index an, bei dem die Wirbeltierarten der Erde gezählt werden. Günther Mitlacher vom veranstaltenden WWF erklärt den Stand der Dinge. Auch in Deutschland verschlechtert sich der Zustand der Natur zunehmend. Dem deutschen Wald etwa geht es schlecht wie lange nicht, berichtet Professor Pierre Ibisch. Und Kim Detloff vom BUND erlebt immer wieder, wie die Meeres-Ökosysteme selbst dort keinen Schutz erfahren, wo sie offiziell Schutzgebiete sind.

Von rauchenden Schloten zum Klimagesetz - die Geschichte der deutschen Umweltpolitik
Autorin: Renate Ell / Regie: Christiane Klenz
1971 ist ein Schlüsseljahr für die Umweltpolitik in beiden Teilen Deutschlands: Im Westen formuliert die Bundesregierung unter Willy Brandt erstmals ein Umweltprogramm, im Osten finden die ersten Wochen der sozialistischen Landeskultur statt. Aber während dieser Elan im Osten sehr bald zum Erliegen kommt und Umweltdaten unter Verschluss bleiben, gibt es im Westen immer neue Grenzwerte und Gesetze. Der wichtigste Treiber der Umweltpolitik sind zunächst offensichtliche Missstände: Abwässer in Flüssen, „dicke Luft“ in Städten, Krankheiten, Waldsterben. Ebenso wichtig sind wissenschaftliche Erkenntnisse als Treiber der Umweltpolitik: Daten für alles, was man nicht sehen oder riechen kann, und zu den Auswirkungen von Schadstoffen. Mit dem Abkommen zu grenzüberschreitenden Luftschadstoffen wird die Umweltpolitik 1979 international; mitten im Kalten Krieg spielt sie damit sogar eine Rolle in der Friedenspolitik. Ab den 1990er-Jahren sind viele Umweltprobleme nicht mehr offensichtlich: Die Luft ist klar, der Klimawandel nur eine Bedrohung in ferner Zukunft. Dazu passt ein neuen politisches Werkzeug: Umweltziele, die es in einigen Jahren zu erreichen gilt - was nicht immer klappt. Doch der Faktor Zeit ist inzwischen ein weiterer Treiber der Umweltpolitik geworden: Je weniger wir heute schaffen, desto größer sind die Probleme zukünftiger Generationen.

Moderation: Birgit Magiera
Redaktion: Bernhard Kastner

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