radioWissen am Nachmittag Rubens und Gryphius
Dienstag, 23.11.2021
15:05
bis 16:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Rubens‘ Meisterwerk der Barockmalerei
Das Große Jüngste Gericht
Andreas Gryphius
Dichter der menschlichen Vergänglichkeit
Das Kalenderblatt
23.11.1989
DEFA-Film "Spur der Steine" wieder in Ost-Berliner Kino
Von Hartmut E. Lange
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Rubens‘ Meisterwerk der Barockmalerei - das Große Jüngste Gericht
Von Julie Metzdorf /Regie: Silke Wolfrum
Im Juli 1945 wurde die Alte Pinakothek in München bei einem Bombenangriff schwer getroffen. Wo einst der zentrale Rubenssaal war, klaffte nur noch ein Loch. Die Gemälde waren rechtzeitig evakuiert worden. Als eines der letzten Bilder war das Große Jüngste Gericht von Peter Paul Rubens in Sicherheit gebracht worden, in ein geheimes Depot in einem oberbayerischen Schloss, fernab von Bombenzielen wie Fabriken oder Großstädten. Das Gemälde aus dem Jahr 1617 gilt als eines der Meisterwerke des Barock. Es zeigt das Weltgericht am letzten Tag auf Erden. Mit sechs Metern Höhe und viereinhalb Metern Breite ist es das größte Gemälde, das Rubens je geschaffen hat. Auftraggeber war Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg, Pfalzgraf einer kleinen Grafschaft 100 Kilometer nördlich von München. Doch warum schuf einer der berühmtesten Maler seiner Zeit das größte seiner Gemälde ausgerechnet für eine unbedeutende Mini-Residenz? Wie hat man solch ein Gemälde bei der Evakuierung eigentlich durch die Tür gebracht? Und warum ist es überhaupt so groß? Und was hat das alles mit dem Dreißigjährigen Krieg zu tun?
Andreas Gryphius - Dichter der menschlichen Vergänglichkeit
Autorin: Carola Zinner/ Regie: Irene Schuck
"Du sihst / wohin du sihst nur Eitelkeit auf Erden…" Das Werk von Andreas Gryphius spiegelt die politische, religiöse und kulturelle Zerrissenheit Deutschlands während des 30jährigen Krieges. Der 1616 geborene Dichter, Spross einer lutherischen Pfarrersfamilie, hatte früh die Eltern verloren und war bei seinem Stiefvater aufgewachsen, der ebenfalls Pfarrer war. Deutlich geprägt von der Sprachkraft Luthers beklagt Gryphius in seinen Gedichten die Verführbarkeit der Menschen und verweist mahnend auf die Vergänglichkeit alles Irdischen: "Einzig Gott ist es, der Gnade und Erlösung gewähren kann."
"Ach! was ist alles diß/ was wir vor köstlich achten,
Als schlechte Nichtikeit / als Schatten, Staub und Wind;
Als eine Wiesen Blum / die man nicht wider find't!
Noch will was Ewig ist kein einig Mensch betrachten!"
BR 2016
Moderation: Birgit Magiera
Redaktion: Nicole Ruchlak
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