Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Masturbation und Tastsinn

Hände, die dunkle Erde ertasten | Bild: BR/ Leon Baatz

Donnerstag, 09.12.2021
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Masturbation
Das völlig normale Tabu

Die Welt ertasten
Ein ganz besonderer Sinn

Das Kalenderblatt
9.12.1921
Gott wegen Blasphemie zu neun Monaten Haft verurteilt
Von Simon Demmelhuber

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App und ist als Podcast verfügbar.

Masturbation - das völlig normale Tabu
Autorin: Maike Brzoska / Regie: Rainer Schaller
Fast alle machen es, aber niemand spricht darüber: Selbstbefriedigung. Pornos und Fetische mögen mehr und mehr gesellschaftlich akzeptiert sein. Aber selbst Hand anlegen? Das gibt kaum einer zu. Dabei ist Masturbation etwas völlig Normales - und Sinnvolles. Der erste Sex im Teenageralter beispielsweise ist oft Solo-Sex. Er hilft, den eigenen Körper besser kennenzulernen. Zudem zeigen einige Studien, dass Selbstbefriedigung gesundheitliche Vorteile haben kann. Masturbieren entspannt und wirkt positiv auf das Herz-Kreislaufsystem. Über viele Jahrhunderte galt Selbstbefriedigung allerdings als schädlich. Kirche und Wissenschaft verteufelten sie als Selbstbeschmutzung. Masturbieren würde zu Erblindung, Tuberkulose und Pocken führen, hieß es. Und auch heute noch glauben viele Jugendliche, dass man vom Onanieren Pickel bekommt oder unfruchtbar wird, wie einschlägige Blogs zeigen.

Die Welt ertasten - ein ganz besonderer Sinn
Autorin: Brigitte Kohn / Regie: Frank Halbach
Der Tastsinn ermöglicht es uns, Berührungen wahrzunehmen. Über die Haut, dem größten und vielseitigsten menschlichen Sinnesorgan, und die darin enthaltenen Sinneszellen verarbeiten Menschen und Tiere körpereigene und Umweltreize. Babys erleben die Welt zunächst hauptsächlich über Berührungen, und Eltern, die mit ihren Frühgeborenen "känguruhen", steigern ihre Entwicklungschancen. Berührungen kommen in ganz unterschiedlichen Zusammenhängen vor, im Zusammenhang mit Liebe und Erotik, Aggression oder auch mit ritualisierten Alltagsbegegnungen. Blinde und Taubblinde erfahren darüber einen großen Teil der Welt. Weil der Tastsinn so vielseitig und uneindeutig ist, hat er, anders als das strahlende, sonnenhafte Auge, in der abendländisch-christlichen Moraltradition keinen hohen Stellenwert genossen und war Gegenstand heftiger philosophiegeschichtlicher Auseinandersetzungen.
BR 2016

Moderation: Iska Schreglmann
Redaktion: Matthias Eggert

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