Bayern 2

     

radioWissen Mit Worten für den Frieden kämpfen

Bertha Freifrau von Suttner | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 03.12.2012
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Bertha von Suttner
Von der Erfolgsautorin zur Friedensaktivistin

Carl von Ossietzky
Publizist, Pazifist, Republikaner, Demokrat

Das Kalenderblatt
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Ausgewählte Beiträge als Podcast verfügbar

Bertha von Suttner - Von der Erfolgsautorin zur Friedensaktivistin
von Henriette Wrege
Bertha von Suttners Leben Ende des 19. Jahrhunderts könnte als Vorlage für ein Hollywood Epos dienen: Der bekanntesten Frau ihrer Zeit kam bei allen Aktivitäten ihre adlige Herkunft als Gräfin Kinsky und die Erfahrungen der entbehrungsreichen Jahre zu Beginn ihrer Ehe mit Alfred von Suttner zugute. Nach dem Erfolg ihres Romans „Die Waffen nieder!“ widmete sie sich voll und ganz dem Kampf für den Frieden und gegen den Krieg. Sie war eine geniale Netzwerkerin und PR-Managerin. Briefe waren ihre Form der Kommunikation. Sie schrieb Tausende. Sie besorgte die notwendigen Gelder für den Ausbau der Friedensbewegung, für Konferenzen, Reisen und den eigenen majestätischen Lebensstil. Sie war es, die den Erfinder des Dynamits Alfred Nobel zur Stiftung des Friedensnobelpreises veranlasste, den sie selbst allerdings erst als Fünfte erhielt.

Carl von Ossietzky - Publizist, Pazifist, Republikaner, Demokrat
von Renate Kiesewetter
Carl von Ossietzky, der Friedensnobelpreisträger von 1935, war ein deutscher Pazifist und Publizist. In der Weimarer Republik wurde er als Herausgeber der Berliner bürgerlich-linksliberalen Wochenschrift "Die Weltbühne" bekannt. Der Journalist, 1889 in Hamburg geboren und dort auch aufgewachsen, stritt in der "Weltbühne" gegen die militaristisch-nationalistischen Traditionen des Kaiserreichs, die auch in der ersten deutschen Republik gesellschaftlich so bestimmend waren. Zusammen mit seinen Mitstreitern, vor allem dem Schriftsteller Kurt Tucholsky, bekämpfte er Umtriebe von rechts, und vor allem, als die Republik schon geschwächt war, die Nationalsozialisten. Das tat er in den kleinen roten Heften pointenreich, geistreich, direkt und polemisch. Persönlich war Carl von Ossietzky ein zurückhaltender, friedliebender Mensch, privat ein fürsorglicher Ehemann und Vater. 1932 ging er aus Protest - und weil er so am unbequemsten war - lieber ins Gefängnis als ins Ausland zu fliehen. Dann überraschte ihn die erste Verhaftungswelle nach dem Brand des Reichstags im Februar 1933. Er wurde eingesperrt, gefoltert. Den Friedensnobelpreis, den er 1936 rückwirkend für 1935 erhielt, konnte er in Oslo nicht persönlich entgegennehmen. Carl von Ossietzky starb unter Polizeiaufsicht 1938 in einem Berliner Krankenhaus an den Folgen der schweren Misshandlungen in den KZs und an Tuberkulose. Heute gilt er als unbeugsamer Verfechter der Freiheit des Wortes und des Geistes.

Redaktion: Brigitte Reimer
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