Bayern 2

     

radioWissen Arabische Philosophie der Frühzeit

Der Sufi-Mystiker Rumi | Bild: picture alliance / CPA Media Co. Ltd

Mittwoch, 19.01.2022
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Der Sufi-Mystiker Rumi
Dem Islam ins Herz geschaut

Das Haus der Weisheit
Eine arabische Denkerwerkstatt

Das Kalenderblatt
19.1.1955
Erstes Goggomobil läuft vom Band
Von Carola Zinner

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Der Sufi-Mystiker Rumi - dem Islam ins Herz geschaut
Autorin: Margarete Blümel / Regie: Eva Demmelhuber
Als Maulana Dschelaleddin Rumi im Jahre 1273 verstarb hinterließ der Dichter und Mystiker der Nachwelt eine Schatztruhe voller lyrischer Poesie und religiöser Lehrgedichte. Sein Lebenswerk machte Rumi zum populärsten Mystiker, zur bekanntesten religiösen Figur nach dem Propheten Mohammed. Das von ihm verfasste Langgedicht Mathnawi gilt als "Koran in persischer Zunge". Poeten und Denker des Islams haben Rumis Literatur immer wieder aufgegriffen, um ihre Standpunkte zu unterstreichen, um religiöse Differenzen zu beleuchten oder ganz einfach, um mit Hilfe seiner inspirierenden Verse Themen der Moderne angemessen darzustellen. Auch Johann Wolfgang von Goethe beschäftigte sich intensiv mit Rumi und ließ ihn in seinem "Westöstlichen Diwan" zu Wort kommen.
Und: Im religiösen und spirituellen Hier und Heute sind Rumis Interpretationen des Korans und die damit verbundenen Pflichten und Gesetze auch für Sufis von großer Bedeutung. Die mystischen Sinnsucher streben eine emotional gelebte Spiritualität an, die von allem Aberglauben, aber auch von Dogmatismus, Fanatismus und Egoismus gereinigt ist. Rumi gilt ihnen als Leitfigur, als die Verkörperung der unmittelbaren Begegnung mit Gott, die Rumi als Vereinigung mit dem Geliebten beschrieben hat.

Das Haus der Weisheit - eine arabische Denkerwerkstatt
Autor: Rolf Cantzen / Regie: Martin Trauner
Im 9. Jahrhundert war Bagdad das Verwaltungszentrum eines riesigen arabisch-muslimischen Reiches. Hier entstanden kulturelle Institutionen, in denen muslimische, christliche und jüdische Gelehrten das Erbe der Antike bewahrten und weiterentwickelten. Es wurden die Texte der griechischen und hellenistischen Philosophie übersetzt: Aristoteles, Platon, Galen, Plotin, Euklid und anderen. Zudem wurden das aus Indien stammende Zahlensystem verbreitet - die "arabischen" Zahlen. Im "Haus der Weisheit" entwickelte sich eine islamisch-arabische Philosophie, die sich kritisch mit der Offenbarung (dem Koran) auseinandersetzte und den Anspruch hatte, Vernunft und Glaube miteinander zu vereinbaren. Die hier gelehrten Wissenschaften hatten durchaus praktische Ziele: Die Medizin wurde in Krankenhäusern praktiziert, die Astronomie ermöglichte die Berechnung des Erdumfangs und die Philosophie sollte den Herrschenden Handlungsorientierungen bieten.
BR 2019

Moderation: Gabriele Gerlach
Redaktion: Bernhard Kastner

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