radioWissen Die ewige Sehnsucht nach Unsterblichkeit

Die ägyptische Göttin Isis
Tochter von Himmel und Erde

Unsterblichkeit
Ein in Erfüllung gehender (Alb-)Traum

Das Kalenderblatt
2.2.1913
Größter Bahnhof der Welt eingeweiht
Von Julia Devlin

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App und ist als Podcast verfügbar.

Die ägyptische Göttin Isis - Tochter von Himmel und Erde
Autor: Andreas Hauber / Regie: Martin Trauner
Die Göttin Isis war eine zentrale Gestalt in der ägyptischen Mythologie. Es gab kaum etwas, das ihr nicht zugeschrieben werden konnte. Sie wurde als Göttin des Lebens verehrt, als sorgende Mutter und Beschützerin aller Bedrängten, aber auch als Totengöttin. Ihr wurde große magische Kraft zugesprochen, mit der sie Tote erwecken und die menschlichen Geisteskräfte beeinflussen konnte. Ihre Verehrung war so groß, dass Sie auch lange nach dem Untergang des Pharaonenreiches und über dessen Grenzen hinaus Bestand hatte. So fand sie auch Eingang in die griechische und römische Mythologie. Und es lassen sich direkte Linien zur christlichen Marienverehrung finden, was vor allem in der ähnlichen Ikonographie der beiden erkennbar ist. Isis kann heute als Verkörperung einer Sehnsucht nach der ursprünglichen Muttergottheit verstanden werden, die über die Jahrtausende einem überwiegend männlichen Gottesbild weichen musste. So lohnt es sich, auch in unserer Zeit, in der die Geschlechtergrenzen verschwimmen, sich mit Isis zu beschäftigen. Sie kann ein Gegenentwurf zu der Vorstellung eines rein männlichen Gottvaters sein und so dazu beitragen auch im Religiösen neue Perspektiven zu eröffnen.

Unsterblichkeit - Ein in Erfüllung gehender (Alb-)Traum
Autor: Johannes Hofmann / Regie: Frank Halbach
Hätte ein 1.000 Jahre alter Mensch Spaß an seinem Leben? So befremdlich und surreal sich die Frage anhören mag - der Traum vom ewigen Leben rückt näher. Die medizinische Forschung und die Anti-Aging-Industrie arbeiten inbrünstig daran, die „Krankheit“ Altern zu besiegen und unser Leben beträchtlich zu verlängern. Philosophen fragen sich aber: Wollen wir das überhaupt? Denn wären wir dann eigentlich noch die gleichen Menschen, mit den gleichen Charakterzügen, Bindungen und Werten? Und selbst wenn, wäre ein todloses Leben nicht todlangweilig, weil uns die Wünsche ausgehen würden? Könnten wir nicht sogar die Orientierung verlieren? Oder aber wäre es in einem Leben sogar einfacher, ein gelungenes Leben zu führen? Antworten wollen Philosophen mit spannenden Gedanken-Experimenten finden, die die großen Fragen der Philosophie zum Vorschein bringen - und uns letztlich viel über den Wert unserer Sterblichkeit verraten.
BR 2020

Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Bernhard Kastner

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