Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Facetten der Kommunikation

Eine Frau flüstert einem Mann etwas ins Ohr, der entsetzt und belustigt zugleich schaut. | Bild: colourbox.com

Mittwoch, 02.02.2022
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Auslaufmodell Zuhören?
Ein philosophischer Exkurs

Die Macht des Gerüchts
Flüsterpost und Nachrede

Das Kalenderblatt
2.2.1913
Größter Bahnhof der Welt eingeweiht
Von Julia Devlin

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App und ist als Podcast verfügbar.

Auslaufmodell Zuhören? Ein philosophischer Exkurs
Autor: Karin Lamsfuß / Regie: Sabine Kienhöfer
Jeder will reden, reden, reden. Nur von sich selbst. Und dreht sich weg, sobald der andere das Wort ergreift. Der tiefe Drang zu senden und die gleichzeitige Weigerung zu empfangen scheint eine Zeitgeist-Krankheit zu sein. Dabei ist das sokratische Fragen und Zuhören die Geburtsstunde der Philosophie. Und der dänische Philosoph Sören Kierkegard schrieb: "Nur wer wesentlich schweigen kann, kann wesentlich reden". Jeder sehnt sich danach, gehört zu werden und keiner will dem anderen wirklich und geduldig sein Ohr schenken. Die Kunst des Zuhörens scheint also irgendwo auf der Strecke geblieben zu sein. Doch diese Kunst ist es wert, wiederentdeckt zu werden! Denn Zuhören bedeutet nicht nur Weiterentwicklung, Bildung, Anteilnahme, das Wichtigste ist vielleicht: Zuhören ist die Seele eines jeden Gesprächs.
Erstsendung BR: 2019

Die Macht des Gerüchts - Flüsterpost und Nachrede
Autor: Beate Meierfrankenfeld/ Regie: Kirsten Böttcher
"Schon gehört?" So lautet die verführerische Frage auf dem verschlungenen Weg eines Gerüchts. Meistens wird sie hinter vorgehaltener Hand gestellt, denn ob das Erzählte auch tatsächlich stimmt, weiß man dann doch nicht so genau. Aber darum geht es auch gar nicht: Das Gerücht ist weniger auf Wahrheit aus als auf Verbreitung. Darin liegt sogar sein besonderer Reiz, denn in die Lücke zwischen Vermutung und Wirklichkeit kann die Fantasie springen: Hier und da ergänzt sie ein paar Einzelheiten, schmückt aus, was zunächst vielleicht nur zart angedeutet war, lässt anderes weg. Das geschieht nicht unbedingt in böser Absicht, sondern begleitet jede Kommunikation. Wo die Beteiligten aber bewusst verfälschen und verzerren, wird das Gerücht zur üblen Nachrede. Und die kann sich in einem Punkt immerhin sicher sein: Gerade, weil irgendwann niemand mehr sagen kann, was nun eigentlich dran ist an einer Geschichte, bleibt von einem bösen Gerücht immer etwas hängen.
Erstsendung BR: 2019

Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Bernhard Kastner

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