radioWissen Grimmelshausen und Barockliteratur
Dienstag, 08.02.2022
09:05
bis 10:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Simplizius Simplizissimus
Das Werk des Grimmelshausen
Barockliteratur
Im Schatten des Dreißigjährigen Kriegs
Das Kalenderblatt
08.02.1960
Erster Spatenstich am Walk of Fame
Von Anja Mösing
Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App und ist als Podcast verfügbar.
Simplizius Simplizissimus - Das Werk des Grimmelshausen
Autor: Thomas Morawetz / Regie: Petra Herrmann
Johann Jacob Christoph von Grimmelhausen (1622-1676) hat einen der ersten Bestseller in deutscher Sprache geschrieben. 1668 erscheint der „Abentheurliche Simplicissimus Teutsch“. Grimmelshausens Buch ist eine abgründige Moralsatire über die Welt des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648), über die Menschen die er hervorbringt, die in ihm elend zugrunde gehen - und über seinen Helden, der die Bestialität der Welt auf abenteuerliche Weisen überlebt: den Simplicius Simplicissimus.
Die Abenteuer des Simplicissimus spiegeln die Welt des Barock, wie sie der Autor selbst erleben muss. Geboren wird Grimmelshausen um 1622 im hessischen Gelnhausen. Die ersten 12 Jahre seines Lebens werden ihm helfen, sein weiteres Leben zu retten - und zu gestalten, denn er erhält ein wenig Bildung. Dann wird Gelnhausen vom Krieg erwischt, geplündert und gebrandschatzt. Unter die Soldaten gerät der auf sich gestellte Junge schon mit 14 Jahren. Doch sein Lesen und Schreiben befördert ihn bald in die Schreibstuben des gewaltigen Gemetzels. Später, nach dem Krieg, bringt er es zu verschiedenen Verwalterposten, zum Gastwirt - und zum Schriftsteller! Sein Werk gehört bis heute zur Weltliteratur.
Erstsendung BR: 2009
Barockliteratur - im Schatten des Dreißigjährigen Kriegs
Autorin: Gabriele Knetsch / Regie: Irene Schuck
Ein melancholischer Grundton schwingt mit in der deutschen Barockdichtung - auch wenn sie die Liebe feiert, die Natur bejubelt, Gott preist oder die Schönheit besingt. „Es ist alles eitel“, wie Andreas Gryphius, einer der berühmtesten deutschen Barockdichter, eines der berühmtesten deutschen Barockgedichte überschrieben hat: nichtig, vergeblich, vom Schatten des Todes bedroht. Blühende Städte gehen unter, der menschliche Ruhm schwindet. Alles ist vergänglich „wie eine Wiesenblume“. Der Dreißigjährige Krieg hat eine ganze Dichtergeneration traumatisiert. „Memento mori“ - „Gedenke, dass du sterben wirst“ - so lautet eines der Grundprinzipien im Barock. „Vanitas“ - „Nichtigkeit“ - ein anderes. „Carpe diem“ - „Genieße den Tag“, ein drittes. Auch ging es darum, die deutsche Sprache zur Meisterschaft zu bringen und damit einen literarischen Meilenstein zu setzen.
Erstsendung BR: 2019
Moderation: Constanze Fennel
Redaktion: Andrea Bräu
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