Bayern 2

     

IQ - Wissenschaft und Forschung Mobilität in Steinzeit und Bronzezeit

Nachstellung von Reisenden in der Steinzeit | Bild: picture alliance / dpa | Bernd Thissen

Dienstag, 15.02.2022
18:05 bis 18:30 Uhr

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BAYERN 2

Mobilität in Steinzeit und Bronzezeit
Wie Wanderschaft den Fortschritt brachte
Von Katharina Hübel

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Wie kommen Muscheln aus der Ägäis, die als Statussymbole in der Steinzeit verwendet wurden, zu den damaligen Kulturen, die im heutigen Bayern lebten, zu den ersten Bauern Europas? Wie gelangten Tiere aus Osteuropa dorthin? Selbst Überreste von Frauen, die genetisch aus Gegenden stammten, hunderte Kilometer vom heutigen Bayern entfernt, fanden Archäologen vor Ort. Und mit ihnen entdecken sie ein neues Verständnis von Familie und der Rolle der Frauen in der Frühgeschichte. Einwanderinnen von weit her sollen Wissensvermittlerinnen gewesen sein, technologisch den einheimischen Männern weit überlegen. Im Lechtal bei Augsburg brachten sie vermutlich den Wandel von der Stein- zur Bronzezeit. Sie besorgten über ihre Verwandtschaftsbeziehungen Rohstoffe aus sehr entfernt gelegenen Gegenden, hunderte von Kilometern weit weg. Archäologen der neuen Generation erlangen mit naturwissenschaftlichen Methoden Wissen über die Mobilität in der Frühgeschichte und stellen die bisherige Theorie von der Sesshaftigkeit in Frage. Nachweislich hatten bereits unsere Vorfahren in der Steinzeit rege Handelsbeziehungen mit fremden Kulturen. Das beweist eindrücklich die so genannte Feuersteinstraße, auf der Händler die Donau entlangwanderten und Feuerstein aus Abensberg verbreiteten. Dort in der Nähe von Regensburg haben Archäologen das bislang größte Steinzeit-Bergwerk für Feuerstein gefunden.

Redaktion: Simon Sachseder und Iska Schreglmann

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