radioWissen Weiblicher Zyklus und Leidensfähigkeit
Freitag, 18.02.2022
09:05
bis 10:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Der weibliche Zyklus
Lebenskreislauf im Verborgenen
Frauen leiden anders
Männer auch
Das Kalenderblatt
18.2.1930
"Planet" Pluto entdeckt
Von Hellmuth Nordwig
Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App und ist als Podcast verfügbar.
Der weibliche Zyklus - Lebenskreislauf im Verborgenen
Autorin: Birgit Magiera / Regie: Christiane Klenz
Jede Frau erlebt den Menstruationszyklus, und zwar rund 400 Mal im Lauf ihres Lebens. Obwohl dieser monatlich wiederkehrende hormongesteuerte Vorgang tief im Inneren des weiblichen Körpers den Alltag vieler Frauen deutlich beeinflusst, ist erstaunlich wenig Wissen über die Abläufe im Einzelnen allgemein bekannt. Auch zyklusbedingte Erkrankungen wie die Endometriose sind noch wenig erforscht. Und während Schwangerschaft und Geburt als wünschenswerte Ereignisse meist gefeiert werden, gilt die menstruierende Frau in patriarchal geprägten Gesellschaften als Tabu.
Die Menarche, die erste Monatsblutung, gilt dafür in vielen indigenen Völkern als Initiation in die nächste Lebensphase und wird gefeiert. Das Mädchen gilt ab diesem Zeitpunkt als erwachsene Frau und vollwertiges Mitglied der Gemeinschaft. Die fruchtbare Phase im Leben einer Frau endet mit der Menopause, der letzten Blutung. Dass alles rund um den Zyklus am besten versteckt wird und immer noch scham-beladen ist, so belegen es Studien, kann Mädchen in ihrem Körpergefühl, ihrer Identitätsfindung und psychischen Entwicklung beeinträchtigen.
Frauen leiden anders - Männer auch
Autorin: Maike Brzoska / Regie: Sabine Kienhöfer
Lange Zeit hat die Medizin die biologischen Unterschiede zwischen Frauen und Männern ignoriert - mit teilweise alarmierenden Folgen. So wird bei Frauen auch heute noch seltener ein Herzinfarkt vermutet, wenn die Patientin über Atemnot und Stechen im Brustkorb klagt. Osteoropose, also Knochenschwund, gilt hingegen als typisches Frauenleiden und wird bei Männern oft erst festgestellt, wenn bereits ein Knochen gebrochen ist. Die Gendermedizin will das ändern. Sie betrachtet die Medizin unter geschlechtsspezifischen Gesichtspunkten. Wie macht sich ein Herzinfarkt bei Frauen bemerkbar, wie Osteoporose bei Männern? Auf den Prüfstand kommen fast alle Bereiche der Medizin: Rheuma, Zahnheilkunde oder Hirnforschung, um nur einige zu nennen. Neben der Diagnose geht es auch um die Erforschung von Arzneien. Denn nach wie vor werden die meisten Wirkstoffe an jungen, gesunden Männern getestet. Dass Frauen und auch ältere Männer sich im Hinblick auf Hormone oder Stoffwechsel von jungen Männern unterscheiden, wird dabei ausgeblendet. Eine Folge ist, dass Frauen häufig überdosiert sind. Wie könnte eine Lösung aussehen? Wird es künftig verschiedene Arzneimittel für Männer und Frauen geben?
BR 2014
Moderation: Birgit Magiera
Redaktion: Matthias Eggert
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