Evangelische Perspektiven Wie die Zürcher Reformatoren das Fasten vom Zwang befreiten
Sonntag, 06.03.2022
08:30
bis 09:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Streit um die Wurst
Wie die Zürcher Reformatoren das Fasten vom Zwang befreiten
Von Uwe Birnstein
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In der Schweiz hat vor 500 Jahren kein Thesenanschlag, sondern geräucherte Wurst die Reformation ins Rollen gebracht. Am 9. März 1522, am Beginn der strengen Fastenzeit, trauten sich Zürcher Christen Unerhörtes. Im Hause eines aus Bayern zugewanderten Druckers aßen sie demonstrativ Wurst und andere verbotene Leckereien. Mit dabei war der Reformator Ulrich Zwingli. Der Plan der Fastenbrecher ging auf. Mit dem "Zürcher Wurstessen" nahm die Reformation in der Schweiz Fahrt auf. Nun war klar: Der einzige Maßstab für Christen ist das, was in der Bibel steht - und da steht nichts vom Wurstverbot in der Passionszeit.
Autor Uwe Birnstein besuchte die Originalschauplätze der Reformation in Zürich und sprach mit Grossmünster-Pfarrer Christoph Sigrist, der heute dort predigt, wo einst Zwingli wirkte. Auch geht die Sendung der Frage nach: Welche Erkenntnisse aus jener Zeit bleiben fürs heutige Fasten hilfreich?