Bayern 2

     

radioWissen Kaschnitz und Kerouac

Jack Kerouac | Bild: picture alliance / AP Photo | Uncredited

Dienstag, 08.03.2022
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Marie Luise Kaschnitz
Auf der Suche nach dem Ich

Jack Kerouac
Aufstieg und Fall des Beat-Poeten

Das Kalenderblatt
8.3.1978
Per Anhalter durch die Galaxis auf BBC
Von Susi Weichselbaumer

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App und ist als Podcast verfügbar.

Marie Luise Kaschnitz - auf der Suche nach dem Ich
Autorin: Juliane Ziegler/ Regie: Irene Schuck
Mit einfühlsamen Gedichten und Kurzgeschichten wurde sie berühmt, heute gilt sie als eine der bedeutendsten Dichterinnen der Nachkriegsjahre: Marie Luise Kaschnitz. Geboren 1901 in einer adeligen Familie, lebt sie unter anderem im Breisgau, in Rom und Frankfurt am Main - alle drei Orte tauchen immer wieder in ihrem Werk auf. Sie ist eng befreundet mit Ingeborg Bachmann, Theodor W. Adorno und weiteren Intellektuellen. In jungen Jahren sind die Natur und Antike wichtige Motive ihrer Arbeit, später fängt sie die Stimmungen nach dem Zweiten Weltkrieg ein und beschreibt Ruinen, Zerstörung, Wohnungsnot, Leid. Und immer wieder beschäftigt sie sich mit selbst Erlebtem wie Trauer oder Schuld, sie nennt sich eine "ewige Biographin". Daneben geht sie auf Fragen der Gegenwart ein und erhält 1955 für ihre Arbeit den Georg-Büchner-Preis. Als sie 1974 in Rom stirbt, hinterlässt sie ein vielschichtiges Werk. Heute scheint sie fast vergessen - dabei sind viele ihrer Texte, Gedichte, Erzählungen und Hörspiele zeitlos.

Jack Kerouac - Aufstieg und Fall des Beat-Poeten
Autor: Udo Zindel/ Regie: Petra Herrmann
Jack Kerouac wurde 1922 als Jean-Louis Lebris de Kerouac in Lowell/Massachusetts geboren. Seine Eltern waren Franco-Kanadier, und so sprach der Junge bis zu seinem sechsten Lebensjahr nur französisch. Er wechselte mehrmals die Schule, später flog er vom College. Die Marine, für die er sich ab 1942 verpflichtete, entließ ihn 1946 wegen seiner psychischen Probleme. In der Zeit bei der Marine entstanden seine ersten lyrischen Texte, z.B. "The sea is my brother". Wenn Kerouac nicht auf See war, traf er in New York junge Intellektuelle: Allen Ginsberg, Lucien Carr, William S. Burroughs, die sein literarisches Werk entscheidend beeinflussen sollten. Kerouacs Alltag in den 1950er Jahren wurde aber zusehends auch bestimmt von Drogen, sexuellen Eskapaden und zahl- und ziellosen Reisen durch Amerika, Mexiko, Afrika und Europa geprägt. Seine Erlebnisse verarbeitete er in Romanen; sein berühmtestes Werk entstand 1951: "On the road" ("Unterwegs", 1959), das allerdings sechs Jahre auf seine Veröffentlichung warten musste. Kerouacs Sprachstil ist bis heute unverwechselbar - wild, ungezügelt, rhythmisch, eben "Beat". Als "Beat Generation" waren aber erstmal seine Freunde, allen voran Allen Ginsberg, berühmt geworden; sie setzten sich bei Verlegern dafür ein, auch Kerouac zu publizieren, da er der Beste von ihnen allen sei. Der damit einhergehende plötzliche Ruhm überforderte Kerouac; er verfiel mehr und mehr den Drogen und dem Alkohol. 1969 starb er mit erst 47 Jahren in St. Petersburg.
Erstsendung BR: 2008

Moderation: Constanze Fennel
Redaktion: Andrea Bräu

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
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