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Dienstag, 03.05.2022
09:05
bis 10:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Römische Thermen
Badekultur und Herrschaftsanspruch
Der Berliner Sportpalast
Nazi-Aufmärsche, Ballfeste, Radrennen
Das Kalenderblatt
3.5.1840
Richard Wagner bietet sich Giacomo Meyerbeer als "Sclave" an
Von Xaver Frühbeis
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Römische Thermen - Badekultur und Herrschaftsanspruch
Autorin: Julia Devlin / Regie: Martin Trauner
Die Thermen, die die römischen Kaiser bauen ließen, sind selbst als Ruinen noch beeindruckend. Staunend steht man in Rom vor den Überresten aus Ziegeln und Beton und versucht sich die Pracht vorzustellen, die zeitgenössische Schriftsteller beschrieben: kostbarer Marmor, polierter Granit, aufwendige Mosaiken. Die Badekultur war ein allgegenwärtiger Bestandteil römischen Lebens, in der Metropole Rom wie in abgelegenen Provinzstädten, und selbst die Legionslager an den unwirtlichen Außengrenzen des Imperium Romanum hatten ihre Militärbäder. Die Herrschenden förderten die Badekultur. Sie manifestierten und rechtfertigten dadurch ihren Machtanspruch und setzten sich durch die Opulenz der Badeanlagen, aber auch durch eine subtile Symbolik ein Denkmal. Denn wer Feuer und Wasser, die für die Badefreuden essentiellen Elemente beherrschte, dem konnte man getrost auch die Regierungsgeschäfte anvertrauen.
Erstsendung BR 2021
Der Berliner Sportpalast - Nazi-Aufmärsche, Ballfeste, Radrennen
Autorin: Renate Eichmeier / Regie: Eva Demmelhuber
Der Berliner Sportpalast war ein Palast der Superlative. 1910 als größte Veranstaltungshalle Berlins eröffnet, sollte er dem exponentiellen Bevölkerungswachstum gerecht werden: eine Halle für Massenveranstaltungen, mit der damals größten Kunsteisbahn in Europa und mit Eintrittspreisen, die für Menschen aller Schichten erschwinglich waren. Aber trotz der Superlative schrammten die wechselnden Betreiber immer wieder knapp an der Pleite vorbei - sogar in den massenbewegten Zwanziger Jahren, als der Sportpalast einen Boom erlebte. Während eine Sportschule umfangreiche Trainingsmöglichkeiten für männliche wie weibliche Sportwillige bot, sorgte ein breites Veranstaltungsangebot für ein volles Haus: Eishockey, Boxkämpfe, das jährliche Sechstagerennen, Konzerte, Tanzpartys … Auch politische Gruppen aller Couleur mieteten die Halle für ihre Zwecke. Nicht zuletzt die aufstrebenden Nationalsozialisten nutzten den Sportpalast für Massenkundgebungen - und blieben ihm auch nach der Machtübernahme treu. 1943 inszenierte Goebbels dort seine berüchtigte Rede "Wollt ihr den totalen Krieg". 1973 wurde der Sportpalast abgerissen.
Erstsendung BR 2020
Moderation: Constanze Fennel
Redaktion: Nicole Ruchlak
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