radioWissen am Nachmittag Wertiere und Dämonen
Mittwoch, 11.05.2022
15:05
bis 16:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Wertiere
Berserker, Löwenmensch und Werwolf
Der Dämon
Vom Geistwesen zum bösen Geist
Das Kalenderblatt
11.5.1945
Kamikazeflugzeuge treffen US-Flugzeugträger USS Bunker Hill
Von Isabella Arcucci
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Wertiere - Berserker, Löwenmensch und Werwolf
Autor: Frank Halbach / Regie: Frank Halbach
In Gruselgeschichten und Horrorfilmen begegnen uns schauderhafte Mischwesen aus Mensch und Tier: Gestaltwandler, sogenannte Therianthropen. Der berühmteste von ihnen ist der Werwolf. Aber es gibt auch Geschichten über Berserker, Werjaguare oder Skorpion-Menschen. In unserer Kultur sind Schreckgestalten wie der Werwolf zum Synonym für Gier, Zügellosigkeit und das tierisch Dämonische geworden. Doch in den Mythen anderer Kulturen, gehören Tierverwandlungen ganz selbstverständlich zum Leben. Und in der Antike zeigen die tiergestaltigen Götter der Ägypter, dass eine derartige Verwandlung ebenso Ehre und Erhöhung bedeuten kann. In vielen indigenen Kulturen rücken etwa im Totem Mensch und Tier eng zusammen: Tiernamen werden zu Sippennamen, Tiere wie Löwe, Tiger oder Wolf zu schützenden Kräften. Als das Christentum solche heidnischen Kräfte zu Teufeln erklärte, änderte sich das grundlegend. Hier entwickelte sich dann Vorstellungen von Menschen, die sich mittels dämonischer Kräfte in blutgierige Bestien verwandeln konnten. Homo homini lupus.
Der Dämon - vom Geistwesen zum bösen Geist
Autorin: Imogen Rhia Herrad / Regie: Irene Schuck
Das Wort "Dämon" kommt aus dem Griechischen: "daimonos" bezeichnete ursprünglich eine göttliche Kraft, die meist positiv und schützend auftrat, gelegentlich aber auch strafend und zerstörerisch. Im ersten Jahrhundert entwarf der jüdische Philosoph Philo die Vorstellung vom guten und bösen Daimonenpaar, das jeder Mensch hat. Sie wurde vom Christentum übernommen; allerdings nannte man die unsichtbaren Geistwesen nun "Botschafter", griechisch "angellos": Engel. Der "Daimon" wurde zum bösen Geist, der nun noch in der Hölle einen Job fand: als teuflischer Dämon.
Im Mittelalter entstand neben der so genannten "Angelologie", die sich mit den Englen befasste, die Disziplin der Dämonologie. Sie sollte bis in die Neuzeit fortbestehen: nicht nur die Hexenverfolger im 17. und 18. Jahrhundert sahen überall Dämonen, sondern auch noch die ersten Naturwissenschaftler, die hinter den rätselhaften Kräften der Physik unsichbare, boshafte Geister vermuteten.
BR 2018
Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Bernhard Kastner
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