Bayern 2

     

Evangelische Perspektiven Der Missionar Oskar Liebler und sein Handel mit Kulturgütern

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Sonntag, 15.05.2022
08:30 bis 09:00 Uhr

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BAYERN 2

Mission und Restitution
Der Missionar Oskar Liebler und sein Handel mit Kulturgütern
Von Barbara Schneider

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Rund vier Jahre, von 1910 bis 1914, ist Oskar Liebler als Missionar in Südaustralien tätig.  Schon bald beginnt er - neben seiner Tätigkeit als Missionar - Kulturgüter aus dem Volksstamm der Aranda zu sammeln und nach Deutschland zu schicken. Über Mittelsmänner gelangen so Bumerange, Speere, aber auch geheim-sakrale Gegenstände an ethnologische Sammlungen und Museen in ganz Deutschland. Allein das Museum Fünf Kontinente hat fast 1.000 Objekte von Oskar Liebler erworben. Aber auch das Grassi-Museum in Leipzig oder das Linde-Museum in Stuttgart besitzen zahlreiche Ausstellungsstücke aus der Sammlung Liebler, die heute zum großen Teil nicht mehr gezeigt werden darf: Gerade die sogenannten Tjurunga, Seelentafeln, gelten den Aborigines als heilig, kein Uneingeweihter und schon gar keine Frau dürfen sie sehen. Schon seit längerem gibt es daher Forderungen, die sogenannten Seelentafeln zurückzugeben. Was trieb den Missionar Oskar Liebler vor rund 100 Jahren an, diese Objekte zu sammeln? Und wie gehen Museen heute mit diesem Erbe um? Die Restitution dieser Kulturgüter steht erst am Anfang.