radioWissen Novalis und der Traum
Dienstag, 11.06.2013
09:05
bis 10:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Träume in der Literatur
Die andere Wirklichkeit
von Astrid Mayerle / Regie: Sabine Kienhöfer
Novalis
Die Poesie heilt alle Wunden
von Henrike Leonhardt / Regie: Irene Schuck
Das Kalenderblatt
11.6.1899
Papst Leo XIII. fördert Verehrung des Herzens Jesu
Traumsequenzen ermöglichen Schriftstellern einen Perspektivwechsel: den Blick ins Unterbewusste. Was sich dort abzeichnet, behält der Träumende etweder für sich oder erzählt es einer vertrauten Person. Passiert letzteres, kann der Traum ein Katalysator für eine Krise und die dadurch mögliche Entwicklung zweier Menschen sein – etwa in Schnitzlers "Traumnovelle". Schriftsteller aller Epochen haben sich mit Träumen beschäftigt: In den großen Epen, im Gilgamesch und in der Odyssee, deuten sie künftige Schicksale voraus. Dennoch Vorsicht: bereits Penelope unterscheidet zwischen wahren und falschen, das heißt, zwischen weissagenden und trügerischen Träumen.
Auch bei ihm war der Traum ein großes Thema:Friedrich von Hardenberg (1772-1801). Er nannte sich selbst "Novalis" - d.h. Neuland, Brachland, nach dem Namen eines überkommenen Familienguts. Von Kindheit an mit Krankheit und Tod vertraut, wusste er, dass er wenig Zeit hatte, die Erde zu "beackern". Vielleicht sprach (und lebte) er deshalb dreimal so schnell wie andere, hielt seine Gedanken und Ideen vor allem in Fragmenten fest: das Offensichtliche wollte er "romantisieren", durch Poesie ("Gemütserregungskunst") in ungeahnte, neue, Zusammenhänge "transzendieren" - Mensch und Natur, Wissenschaft und Poesie in heilenden Einklang bringen …
Redaktion: Petra Herrmann
Manuskripte zum Herunterladen:
www.br.de/radio/bayern2/sendungen/radiowissen/manuskripte/index.html
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