Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Der Basstölpel und das Wattenmeer

Basstölpel fliegend. | Bild: picture alliance / Zoonar | christopher smith

Donnerstag, 30.06.2022
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Der Basstölpel
Der Dandy unter den Tölpeln

Weltnaturerbe Wattenmeer
Ökosystem im Wechsel von Flut und Ebbe

Das Kalenderblatt
30.6.1855
Richard Wagner kehrt nach Zürich zurück
Von Markus Vanhoefer

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Der Basstölpel - der Dandy unter den Tölpeln
Autorin: Mechthild Müser / Regie: Susi Weichselbaumer
Schön zurecht gemacht sieht er aus, als trüge er schwarzen Kajal rund um die Augen, betone die Linien seines Schnabels und habe die Federn auf Kopf und Hals in zartem, lichtem Gelb gefärbt. Das stimmt natürlich nicht, diese Merkmale des Basstölpels sind ein Geschenk der Natur. 1991 hat sich das erste Brutpaar in Deutschland niedergelassen, an der Helgoländer Felswand, inzwischen sind es mehr als 1400, Tendenz steigend. Der Lebensraum der gänsegroßen Basstölpel sind nördliche Gewässer. Eine große Brutkolonie lebt auf der schottischen Felseninsel Bass Rock, die als Namensgeberin diente. Die weiß gefiederten Vögel mit den schwarzen Flügelspitzen sind elegante und außergewöhnlich gute Gleitflieger. Pfeilschnell schießen sie ins Wasser, um ohne Fisch wiederaufzutauchen, den schlucken sie meist schon unter Wasser. Die wenigen Einwohner von St. Kilda, einer Inselgruppe der Äußeren Hebriden im Atlantik, ernährten sich über Jahrhunderte hauptsächlich von Basstölpeln, mit den Federn zahlten sie ihre Steuern.

Weltnaturerbe Wattenmeer - Naturschauspiel mit Extrembedingungen
Autor: Helmut Stapel / Regie: Martin Trauner
Es ist die größte trocken fallende Meeresfläche der Welt - das Wattenmeer vor der Nordseeküste. Auf 4.700 Quadratkilometern hat sich die Natur dem extremen Wechsel von Ebbe und Flut angepasst und das in erstaunlicher Geschwindigkeit: Das Wattenmeer ist erst vor rund 6.000 Jahren entstanden. Trotzdem gibt es hier hoch spezialisierte Lebensformen, die mit den Gezeiten existieren und sogar wandern. Wird der Wattschnecke ihr Lebensraum auf dem Wattboden zu eng, sondert sie rund um sich herum Schleim ab und wartet auf die nächste Flut. Vom auflaufenden Wasser wird die Schnecke wie auf einem Floß angehoben und lässt sich davon tragen. Nur Stunden später sonnen sich dort, wo eben noch Wasser war, Seehunde auf Sandbänken. Erst 2009 wurde das Wattenmeer zum Weltnaturerbe erklärt. Klimawandel und Meeresspiegelanstieg könnten den Lebensraum dramatisch verändern - falls das Meer schneller steigt, als das Watt anwachsen kann.
Erstsendung: 5. Mai 2011

Moderation: Yvonne Maier
Redaktion: Bernhard Kastner

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