Katholische Welt Hadrian VI. - Papst und Reformer

Hadrian VI. - Papst und Reformer
Ein "Deutscher" auf dem Stuhl Petri
Von Corinna Mühlstedt

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Vor 500 Jahren wählte das Konklave erstmals einen Nicht-Italiener, ja einen Mann "deutscher" Herkunft, zum Papst: den in Utrecht geborenen Kardinal Adriaan Floriszoon Boeyens. Als er im August 1522 in Rom sein Amt antrat, ging ein Aufschrei durch die Stadt. Zeigte der strenge, hoch gebildete Kirchenmann doch keinerlei Verständnis für die Lebensfreude der italienischen Renaissance-Kultur, sondern plante vielmehr, die Kurie zu reformieren. Als er wenig später ein Schuldbekenntnis für die Verfehlungen der Kirche ablegte, sorgte das im Vatikan weithin nur für Kopfschütteln. Grundverschiedene Mentalitäten prallten aufeinander. Hadrians Pontifikat währte knapp 20 Monate - zu kurz, um Reformpläne umzusetzen oder die Kirchenspaltung zu verhindern, die sich nördlich der Alpen bereits deutlich abzeichnete. Doch der "deutsche" Papst setzte Signale. Bei einem Rundgang durch Rom sucht Corinna Mühlstedt nach Spuren des eigenwilligen Gelehrten aus dem Norden und trifft dabei auf Theologen, die sich gerne an seine - bis heute aktuellen - Reform-Anliegen erinnern.

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