radioWissen am Nachmittag Seegurke und Seeigel
Donnerstag, 21.07.2022
15:05
bis 16:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Die Seegurke oder Seewalze
Staubsauger der Meere
Der Seeigel
Das runde Stachelwunder
Das Kalenderblatt
21.7.2006
Hochleistungsrechner Bayern II geht in Garching in Betrieb
Von Hellmuth Nordwig
Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.
Die Seegurke oder Seewalze - Staubsauger der Meere
Autor: Bernhard Kastner / Regie: Christiane Klenz
Sie gehören sicher nicht zu den schönsten Meeresbewohnern, die Seegurken oder auch "Seewalzen". Und diesen Namen tragen die wirbellosen Meeresboden-Bewohner nicht zu Unrecht: Länglich, oft von braun-grünlicher Farbe, oft mit einer stacheliger, warzenartigen Haut bedeckt, erinnern viele dieser Tiere an eine Gurke oder Walze, die sich langsam und glibberig über den Meeresboden mit unzähligen winzigen Füßchen bewegt. Doch es gibt auch knallig bunte Seegurken, Arten mit auffallenden Formen und flügelartigen Anhängen. Die Tiere ernähren sich von Sedimenten und Plankton, das sie durch ihre Mundöffnung wie ein Meeresstaubsauger vom Meeresboden aufnehmen. Wie die Seeigel und die Seesterne gehören Seegurken zur Familie der Stachelhäuter. An die 1.700 Arten sind bekannt, einige davon sind giftig, andere begehrte und äußerst teure Delikatessen. Allen gemeinsam ist, dass sie sich auf faszinierende Art und Weise an ihren Lebensraum angepasst haben, sie sind wahre Wunder der Natur. Einige Seegurken verteidigen sich, indem sie Angreifern ihre Eingeweide entgegenschleudern, die dann wieder nachwachsen.
Der Seeigel - das runde Stachelwunder
Autorin: Brigitte Kramer / Regie: Eva Demmelhuber
Seeigel sind bei den meisten Menschen unbeliebt. Wer schon mal auf eine der stachligen Kugeln getreten ist, der weiß, warum. Andere lieben sie: Ihre Fortpflanzungsorgane gelten in Südeuropa und Asien als Delikatesse. Sonstige Fressfeinde haben sie - verständlicherweise - nur wenige. Fischotter mögen die Stacheldinger und einige Fisch- und Schneckenarten. Klar ist, dass den Seeigeln, wissenschaftlich "Echinoidea", niemand so leicht etwas anhaben kann. Es gibt sie seit Urzeiten. Sie leben in allen Meeren, im seichten Küstengewässer. Hier sind sie wichtige Akteure. Seeigel verschlingen mit ihrem Raspelmaul, das an der Körperunterseite sitzt, große Mengen Algen. Das kann sowohl Schaden als auch Nutzen bringen: Gibt es zu viele, fressen sie alles kahl. Gibt es zu wenige, weil ihre Fressfeinde überfischt sind, überwuchern die Algen Riffs und Felsen. Als Teil der Nahrungskette sind Seeigel also deutliche Indikatoren dafür, ob das Ökosystem im Gleichgewicht ist. Selbst wenn sie gestorben sind, leisten sie noch etwas: Ihr rundes Kalk-Skelett ist der Stoff, aus dem die Sandstrände sind.
Erstsendung 5. Mai 2017
Moderation: Yvonne Maier
Redaktion: Bernhard Kastner
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