Bayern 2

     

radioWissen Soja und regenerative Kulturen

Eine frisch angepflanzte Pflanze wird von drei Händen geschützt. | Bild: stock.adobe.com/lovelyday12

Donnerstag, 28.07.2022
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Soja
Fluch und Segen einer Bohne

Regenerative Kulturen
Viel mehr als nachhaltig

Das Kalenderblatt
28.7.1966
Beatles-Album "Revolver" erscheint in Deutschland
Von Hartmut E. Lange

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Soja - Fluch und Segen einer Bohne
Autorin: Renate Ell / Regie: Susi Weichselbaumer
Soja ist Superfood für Rinder, Schweine und Hühner. Sie enthält die ideale Proteinzusammensetzung für Tiere, die schnell wachsen, für Hochleistungs-Milchkühe und -Legehennen. Deshalb ist die europäische Landwirtschaft inzwischen abhängig von Soja aus Übersee. In Südamerika wird tropischer Regenwald gerodet, um in riesigen industriellen Monokulturen Soja für Europa zu produzieren. Das funktioniert nur mit großen Mengen von Pestiziden, und meist sind die Pflanzen zudem gentechnisch verändert. Doch auch in Europa wird immer mehr Soja angebaut, mit dem erklärten Ziel, unabhängiger zu werden von Importen. In Bayern steigt die Anbaufläche Jahr für Jahr. Gentechnisch veränderte Sorten sind in der EU nicht zugelassen, der Pestizideinsatz zurückhaltender. Die Menge reicht bei weitem nicht, um alle Importe zu ersetzen. Ob das jemals der Fall sein wird, hängt aber nicht nur davon ab, wie sich die Erträge entwickeln. Sondern auch von unseren Ernährungsgewohnheiten - also davon, wie viel Fleisch, Eier und Milch wir konsumieren. Denn das allermeiste Soja landet im Futtertrog, nicht als Tofu oder veganer Fleischersatz auf unserem Teller.
Erstsendung 31. Mai 2019

Regenerative Kulturen - viel mehr als nachhaltig
Autor: Geseko v. Lüpke / Regie: Anja Scheifinger
Der Begriff der "Nachhaltigkeit" ist aller Munde, doch er verliert zunehmend an Glaubwürdigkeit: Der CO2-Ausstoß nimmt weiter zu, der Humusgehalt der Böden sinkt dramatisch, das Klima erwärmt sich jedes Jahr mehr, immer mehr Arten sterben aus. Weil "Nachhaltigkeit" wörtlich bedeutet, das Bestehende für die Nachwelt zu erhalten, ist dieser Ansatz für viele Ökologen nicht mehr ausreichend. Sie sprechen mittlerweile immer öfter davon, dass wir heute "regenerative Kulturen" brauchen, die zerstörte Öko-Systeme wiederherstellen und sich um den Aufbau von Humus kümmern, damit kommenden Generationen eine gesündere Welt hinterlassen wird, als sie heute ist. Der Ansatz fordert eine Wende in der Landwirtschaft, im industriellen Wachstum, im individuellen Lebensstil. Aber er verspricht mehr Lebensqualität und Sinn.
Erstsendung 22. Januar 2021

Moderation: Birgit Magiera
Redaktion: Matthias Eggert

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