radioWissen am Nachmittag Religionen dieser Welt
Mittwoch, 05.10.2022
15:05
bis 16:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Die Mandäer
Die Erben von Johannes dem Täufer
Die frühen Christen
Hoffnung auf den Erlöser
Das Kalenderblatt
5.10.1962
Der "Dr.-No-Bikini" hat seinen ersten Auftritt
Von Susi Weichselbaumer
Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.
Die Mandäer - die Erben von Johannes dem Täufer
Autor: Bernd-Uwe Gutknecht / Regie: Silke Wolfrum
Sie beten in der Sprache von Jesus: Aramäisch. Ihr Messias ist allerdings nicht Christus, sondern Johannes der Täufer. Somit ist der Tauf-Vorgang auch für die heute praktizierenden Mandäer der wichtigste religiöse Akt, den sie bei vielen Gelegenheiten wie etwa Hochzeiten wiederholen. Ihr Glaube enthält christliche, jüdische und auch gnostische Elemente. Zum Mandaismus kann man nicht übertreten. Mandäer, die Nicht-Mandäer heiraten, werden nicht mehr als Mitglieder der Gemeinde angesehen. Auch dadurch ist die Zahl der gläubigen Mandäer weltweit auf etwa 100.000 zurückgegangen. Nach ihrer Flucht aus dem Irak und Iran haben Gläubige auch in Bayern kleine mandäische Gemeinden gebildet. Manchmal sind sie an Seen oder Flüssen zu sehen und an ihren traditionellen weißen Gewändern zu erkennen, die sie zu feierlichen Anlässen wie einer Taufe tragen.
Die frühen Christen - Hoffnung auf den Erlöser
Autor: Thomas Morawetz / Regie: Eva Demmelhuber
"Sie erkennen sich an geheimen Merkmalen und Zeichen und lieben sich gegenseitig fast schon, bevor sie sich kennen. Alle zusammen üben eine Art Kult der Lüste, und sie nennen einander unterschiedslos Brüder und Schwestern." Der römische Autor Minucius Felix spielt auf einen ungeheuren Verdacht an: Unter den frühen Christen mit ihrem ans Kreuz genagelten Gott herrschen Unzucht und Blutschande. Noch Ende des 2. Jahrhunderts gelten Christen im Römischen Reich vielfach als okkulte und nicht recht geheure Glaubensgemeinschaft. Und doch ist das Christentum gerade dabei, trotz mehrerer Verfolgungswellen, von einer kleinen Sekte am Rand des Römischen Weltreichs zur stärksten Religion des Imperiums zu werden. Die drei Jahrhunderte von Jesu Tod bis zur konstantinischen Wende hat den frühen Christen viel abverlangt, viel Anpassungs- wie Beharrungsvermögen. Sie mussten zu einer verständlichen Lehre finden - und nicht zuletzt ihren Platz in der Welt: im Zusammenleben untereinander wie in der heidnischen Mehrheitsgesellschaft. Die Hoffnung auf den Erlöser war eines ihrer stärksten Argumente.
Erstsendung 11. Dezember 2013
Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Bernhard Kastner
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