Katholische Welt Wird Zuteilungs-Medizin unausweichlich?

Wird Zuteilungs-Medizin unausweichlich?
Wie knappe Mittel und Personalmangel im Gesundheitswesen die Medizin an ihre Grenzen bringen
Von Nikolaus Nützel

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Die Corona-Pandemie hat noch einmal gezeigt: Die Ressourcen auch im Gesundheitswesen sind begrenzt. Wenn mehr Mittel und auch mehr Arbeitskraft gebraucht werden als zur Verfügung stehen, stellt sich die Frage: Wer wird versorgt? Wer geht möglichweise leer aus?
Sandra Zumpfe weiß, was es bedeutet, wenn von dem, was sie als Patientin zum Überleben braucht, nicht genug für alle da ist: Sie hat sowohl ein Herz als auch eine Niere transplantiert bekommen. Andere Schwerkranke blieben erst einmal auf der Warteliste. Und während der Corona-Pandemie fragte sie sich: Wenn das Virus bei ihr für einen schweren Verlauf sorgt und nicht genug Beatmungsplätze zur Verfügung stehen, würde sie dann in der Reihenfolge derjenigen, die beatmet werden, nach hinten rutschen, weil ihre Überlebenschancen von vornherein niedriger sind als bei anderen?
Schon seit längerer Zeit wird im Gesundheitswesen über Priorisierung und Rationierung diskutiert. Mit Corona kam auch ein Begriff auf die Agenda, der früher nur zur Kriegs- und Katastrophen-Medizin gehörte: Triage. Deutschland ist trotz aller Schwierigkeiten einigermaßen glimpflich durch die Pandemie gekommen. Aber es wurde auch klar: Die zur Verfügung stehenden Mittel an Material und auch an Personal reichten zeitweise nicht aus, um alle Patienten so zu versorgen, wie es nach dem technischen Stand der Medizin möglich wäre. Die Frage, wie viele Ressourcen die deutsche Gesellschaft für die Gesundheitsversorgung aufwenden will, wird in nächster Zeit noch einmal ganz neu diskutiert werden. Ist Gesundheit wirklich "das höchste Gut"? Und wie finden wir heraus, wo das Geld, das ins Gesundheitswesen fließt, wirklich Nutzen stiftet?

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