Bayern 2

     

radioWissen Country und Thomas Hardy

Eine Gitarre und ein Paar Stiefel lehnen an einer Holzwand | Bild: picture alliance / All Canada Photos | Murray Hayward

Dienstag, 11.10.2022
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Country Musik
Der Blues des weißen Mannes

Der englische Dichter Thomas Hardy
Endstation Stonehenge

Das Kalenderblatt
11.10.1931
Hans Hörbiger stirbt, Vater der Welteislehre
Von Xaver Frühbeis

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Country Musik - der Blues des weißen Mannes
Autor: Markus Vanhoefer / Regie: Frank Halbach
So typisch und klischeehaft fürs weiße ländliche Amerika wie Pick-up Trucks, Waffenbesitz, Baseball und Dosenbier. Es gibt wohl nur wenige Musikrichtungen, die so polarisieren wie Country-Music. Ihre Fans lieben sie als Inbegriff einer patriotisch-konservativen heilen Welt, Skeptiker betrachten sie als verlogene Cowboy-Romantik und reaktionären Farmer-Kitsch. Im Country sind Kerle noch Kerls, die Mädels noch Mädels und die Freiheit ist grenzenlos. Deshalb neigen wir Europäer dazu, Country als bedenkliches Kommerzprodukt abzutun. So ehrlich und naturbelassen wie unser Alpenschlager. Natürlich ist an dieser Einschätzung etwas dran: Heutige Country-Klänge vermitteln das Klischee von den USA, die wieder "great" sein möchten, aber wie bei jedem Klischee reichen sich auch hier Vorurteile und Wahrheit die Hand. Denn die Ursprünge der weißen Populärmusik liegen nicht in Nashvilles Tonstudios, sondern in der Wildnis der Appalachen. Die Sendung blickt zurück, wie alles begann.

Der englische Dichter Thomas Hardy - Endstation Stonehenge
Autor: Rainer Firmbach / Regie: Martin Trauner
In dem weltvergessenen Bauern- und Hirtenland von Wessex, mit seinem geheimnisumwitterten Steinkreis von Stonehenge, sah Thomas Hardy (1840-1928) zeitlebens einen Ort voll mystischer Tiefe und Magie. Kein Wunder also, dass er das im Südwesten von England gelegene Wessex immer wieder zur Handlungskulisse für seine gesellschaftskritischen Romane machte. So auch in seinem wohl populärsten Roman, "Tess von den d’Urbervilles", der heute als Klassiker der Weltliteratur gilt. Hardy schildert darin den tragischen Schicksalsweg des Bauernmädchens Tess, das Opfer von Machismo wird, von sozialer Ausgrenzung und Rachejustiz. Das Buch schlägt damals hohe Wellen: ganz England soll sich in "Pro-und Contra-Tess-Lager" gespalten haben. In seinem letzten, 1895 publizierten Roman, "Jude the Obscure", attackierte Hardy Klassenschranken und die engstirnige, viktorianische Sexualmoral und provozierte damit einen Skandal. Seinen Lebensabend verbrachte Hardy zurückgezogen auf seinem Landgut Max Gate. Ein literarisches Denkmal setzte ihm der englische Romancier, William Somerset Maugham. Er schrieb: "Als 18-Jähriger las ich Tess mit solcher Begeisterung, dass ich beschloss, ein Milchmädchen zu heiraten."

Moderation: Birgit Magiera
Redaktion: Andrea Bräu

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
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