Bayern 2

     

radioWissen Glaube und Philosophie in Afrika

Massaihirten mit Rindern, Tansania. | Bild: picture alliance / imageBROKER | Brehm, H.

Mittwoch, 12.10.2022
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Die Religion der Massai
Die Auserwählten von Gott Engai

Afrikas Ubuntu
Die Philosophie der Menschlichkeit

Das Kalenderblatt
12.10.1810
Therese von Sachsen-Hildburghausen und der bayerische Kronprinz
Von Birgit Magiera

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Die Religion der Massai - die Auserwählten von Gott Engai
Autorin: Margarete Blümel / Regie: Martin Trauner
Die Massai sind eine ostafrikanische Volksgruppe, die vor allem in Kenia und Tansania lebt. Traditionell sind Massai Nomaden, die mit ihren Rinderherden durch die Gebiete ihres Territoriums ziehen. Während die Männer für das Wohl der Tiere sorgen, kümmern sich die Frauen um die Kinder und sind zudem für die Rituale und Opfergaben zuständig, die der Massai-Gottheit N‘gai oder auch Engai zukommen.
Engai hat sowohl männliche als auch weibliche Aspekte. Einem Massai-Mythos zufolge sollen der Gottheit einst alle Rinder auf der Erde gehört haben. Der Versuch, die Rinder mit in den Himmel zu nehmen, scheiterte daran, dass die Tiere dort nichts zu fressen fanden. Engai brachte die Rinder auf die Erde zurück und schenkte sie den Massai, mit der Maßgabe, fortan gut für die Rinder zu sorgen. Eine der Glaubensüberzeugungen der Massai besagt, dass die Himmelsgottheit Engai ihren irdischen Wohnsitz auf dem Gipfel des Vulkanbergs Ol Doinyo Lengai im Nordosten Tansanias genommen hat.

Afrikas Ubuntu - die Philosophie der Menschlichkeit
Autor: Geseko von Lüpke / Regie: Susi Weichselbaumer
Südafrika ist für die Erfindung der "Apartheid" berühmt und berüchtigt. Doch neben dem extremen weißen Rassismus wohnt in den kulturellen Traditionen der südafrikanischen Völker eine ganz andere Tradition, die in Zeiten der Unterdrückung verborgen wurde: die Philosophie des "Ubuntu" steht für Brüderlichkeit, Vergebung, Solidarität, Mitgefühl und gemeinsame Verantwortung. Sie erkennt an, dass alle Menschen eine Gemeinschaft bilden und will dafür sorgen, dass sich jedes Individuum in seinem ganzen Potential entwickeln kann, um dem gemeinsamen Ziel hoher Lebensqualität optimal dienen zu können. Diese "Philosophie der Verbundenheit" und Menschlichkeit wurde in exemplarischer Form durch den früheren südafrikanischen Präsidenten Nelson Mandela repräsentiert. Im heutigen Südafrika, das mit seiner Zukunft in der globalisierten Welt ringt, wird "Ubuntu" heute zum Ideal eines gerechten, emanzipatorischen und solidarischen Gemeinwesens, das ein Beispiel dafür geben kann, wie Frieden und Einheit aus Vielfalt und Gegensätzen entstehen können.
Erstsendung: 9. März 2016

Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Bernhard Kastner

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