Katholische Welt Alte Messe: Liturgie für Liebhaber?
Sonntag, 16.10.2022
08:05
bis 08:30 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Benedikts Ja und Franziskus‘ Nein
Streitfall Alte Messe
Von Simon Berninger
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Am 11. Oktober 1962, vor 60 Jahren, begann in Rom das Zweite Vatikanische Konzil. Das Treffen aller katholischen Bischöfe der Welt hatte der damalige Papst Johannes XXIII. initiiert - einberufen unter dem viel zitierten, italienischen Stichwort Aggiornamento. Diese Wortneuschöpfung des Papstes hat es sogar in den Duden geschafft und wird dort erklärt als "Versuch der Anpassung der katholischen Kirche und ihrer Lehre an die Verhältnisse des modernen Lebens".
Mit Blick auf nach wie vor geführte Debatten um Homosexualität und Sexualmoral, Zölibat und Frauenpriestertum steht heute in Frage, wie weit dieser Versuch gelungen ist. Eines hat sich in der nachkonziliaren Kirche aber tatsächlich verändert: die Form, wie Katholiken Gottesdienst feiern. Vor allem nicht mehr auf Latein, sondern in den Muttersprachen der Ortskirchen, begründet durch die vom Konzil angestoßene Liturgiereform. Die bis dahin gültige Form der Messfeier, heute landläufig Alte Messe genannt, war damit weithin passé - bis sie der Papst aus Deutschland, Benedikt XVI., wieder im größeren Stil zu feiern ermöglichte. Sein Nachfolger Franziskus schränkte Benedikts "Ja" zur Alten Messe empfindlich ein. Das trug dem gegenwärtigen Oberhaupt der katholischen Kirche viel Beifall ein, aber auch viel Kritik aus traditionsverbunden Kreisen. Einigkeit besteht nur darin: Es geht um mehr als bloß ums Gottesdienstfeiern. Simon Berninger skizziert die Hintergründe im Streitfall Alte Messe.
Glaube und Leben
Die Katholische Welt thematisiert Fragen aus den Bereichen Christentum und Kirche, Religion und Gesellschaft. Ganz wichtig: Der Dialog - in der Kirche, zwischen den Kirchen, mit den Weltreligionen.