Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Lost Places und Mumien

Spaziergänger wandern am 11.12.2015 am Sylvensteinspeicher (Bayern) zwischen Ruinen am ehemaligen Standort des Dorfes Fall umher. | Bild: picture alliance / dpa | Angelika Warmuth

Montag, 21.11.2022
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Lost Places
"Verlorene Orte" zwischen Zerfall und Erinnerung

Mumien in Europa
Unerhörte Zeitzeugen im Labor

Das Kalenderblatt
21.11.1980
Dallas-Folge "Wer schoss auf J.R.?" erreicht bis dahin höchste Fernsehquote
Von Susi Weichselbaumer

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Lost Places - "Verlorene Orte" zwischen Zerfall und Erinnerung
Autorin: Felicia Englmann / Regie: Martin Trauner
Eine Stadt, ein Dorf, ein Weiler - verschwunden. Von manchen bleibt ein Name, von anderen Mauerreste, von wieder anderen nur ein fernes Echo in der kollektiven Erinnerung und das Gefühl, dass etwas Schreckliches passiert sein muss. Feuer, Krieg, Pest, Mord, Spuk ... warum sonst würden Menschen einfach so einen Ort aufgeben? "Verlorene Orte" in Bayern sind etwa Lindelach in Unterfranken, Staucharting, Ramsee, Hinterkaifeck und Manching in Oberbayern und Fall in den Alpen. Solche sogenannten "Lost Places" faszinieren Einheimische und Besucher wegen der Geschichten, die in Jahren und Jahrhunderten wie Pflanzen über ihre Mauerreste über die wahre Geschichte gewachsen sind. Für die Archäologie sind aufgegebene Siedlungen Fenster in die Vergangenheit, denn die Orte sind so erhalten wie zu dem Zeitpunkt, als sie untergingen. Archäologen finden dabei oft heraus, dass die Schauergeschichten und Erinnerungen gar nicht stimmen, sondern die Fantasie mit den Menschen durchgegangen ist, während die wahren Gründe, eine Siedlung zu verlassen, sehr praktisch sein können.
Erstsendung 23. Oktober 2017

Mumien in Europa - unerhörte Zeitzeugen im Labor
Autorin und Regie: Prisca Straub
Sie ist die bekannteste Kindermumie Siziliens und gilt als schönste Mumie der Welt: Rosalia Lombardo. Die makellose Zweijährige aus der Gruft des Kapuzinerklosters in Palermo ist ein Publikumsmagnet. Seit 90 Jahren sieht es so aus, als würde sie friedlich schlafen - pausbäckig, die Augen halb geschlossen, eine Schleife im blonden Haar. Die größte Mumiensammlung Europas umfasst über 1.000 Tote. Doch kein Körper ist so perfekt konserviert wie Rosalia. Mumien sind kein rein ägyptisches Phänomen. Man findet sie auch in Europa - in Schlössern, Kirchen und Klöstern. Die Techniken, mit denen die Leichen präpariert wurden, sind dabei durchaus unterschiedlich. Zahlreiche Rezepturen existieren, nach denen Tote einbalsamiert wurden. Doch nicht nur Menschenhände, auch die Natur hat mitunter Leichen vor dem Zerfall gerettet: Es gibt sogenannte Trockenmumien, aber auch Mumien, die in Mooren oder im Eis konserviert wurden - wie die über 5.000 Jahre alte Gletschermumie "Ötzi", die 1991 in den österreichischen Zentralalpen gefunden wurde. Mumien haben Menschen schon immer erschreckt, aber auch fasziniert. Und Forscher versuchen, die toten Körper mit modernen wissenschaftlichen Methoden zum Sprechen zu bringen.
Erstsendung 11. November 2010

Moderation: Michael Zametzer
Redaktion: Thomas Morawetz

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