radioWissen Voltaire und der Humanismus
Mittwoch, 23.11.2022
09:05
bis 10:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Voltaire
Dichter, Philosoph, Freigeist
Philosophie der Aufklärung
Vernunft als Wahrheit
Das Kalenderblatt
23.11.1973
Nach einem halben Jahr beenden die Fluglotsen in Deutschland Streik
Von Christian Jungwirth
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Voltaire - Dichter, Philosoph, Freigeist
Autor: Christian Schuler / Regie: Christiane Klenz
"Er, und er allein, hat Geist, und wir haben das Vergnügen, ihm zuzuhören." König Friedrich II. von Preußen schrieb diese Worte über den Mann, der kurze Zeit der intellektuelle Star an seinem Hof in Potsdam war: François-Marie Arouet alias Voltaire. Aber auch König Friedrich war diesem Mann auf Dauer nicht gewachsen. Denn Voltaire war nicht nur ein großer Geist, der für Vernunft, Freiheit und Toleranz kämpfte, sondern auch enorm streitlustig. Wohin er kam, knisterte die Luft. Das war schon in Paris am Hof Ludwigs des XV. so gewesen und ebenso danach an den zahlreichen Stationen seines Lebens. Seine Brillanz war betörend, sein Geist hinreißend, sein Witz beißend. Meistens entkam er seinen Feinden mit knapper Not, manchmal auch nicht. Ein paarmal landete er im Gefängnis. Und immer schrieb er, auf Schlössern, in Postkutschen, im Kerker. So entstand ein ungeheures Opus aus Dramen, historischen und politischen Aufsätzen, Gedichten und Erzählungen. Schließlich kam sein Wanderleben in der Nähe von Genf zur Ruhe. Dort beherzigte er das Schlusswort seines berühmtesten Buches, "Candide": er "bestellt seinen Garten" und bewirtschaftet - gewinnbringend - zwei Landgüter bis zu seinem Tod.
Philosophie der Aufklärung - Vernunft als Wahrheit
Autor: Michael Reitz / Regie: Irene Schuck
"Die Vernunft bringt die Wahrheit ans Licht" - dieser programmatische Satz kennzeichnet eine Denkepoche, die man als Aufklärung bezeichnet. Sie begann bereits im siebzehnten Jahrhundert mit Denkern wie Spinoza oder John Locke und erreichte ihren Höhepunkt gegen Ende des 18. Jahrhunderts mit Montesquieu, Voltaire, Rousseau und Immanuel Kant. Charakteristisch für die Philosophie der Aufklärung war das Überbordwerfen von rückständigen Vorstellungen, der Angriff auf Religionen, Despotien und selbsternannte Autoritäten, Toleranz und der feste Glaube an das Gute im Menschen, seine Fähigkeit, das Leben mit den Mitteln der Vernunft selbst bestimmen zu können. Hinzu kommt: Die modernen Demokratien wären ohne dieses Denken nicht möglich gewesen. Insofern hält das Projekt Aufklärung heute noch an.
Erstsendung 21. Oktober 2009
Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Bernhard Kastner
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