radioWissen am Nachmittag Trans*menschen und die Suche nach Identität
Donnerstag, 01.12.2022
15:05
bis 16:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Trans*menschen und die Medizin
Forschung und Vorurteil
Identität
Eine philosophische Annäherung
Das Kalenderblatt
1.12.1955
Rosa Parks weigert sich, ihren Sitzplatz im Bus zu räumen
Von Ulrike Rückert
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Trans*menschen und die Medizin - Forschung und Vorurteil
Autorin: Elsbeth Bräuer / Regie: Rainer Schaller
Trans*menschen galten lange als krank, ohne krank zu sein. Ein Blick in die Geschichte zeigt, wie schwierig das Verhältnis zur Medizin war. Einerseits unterstützten und beschützten Ärzte ihre Patienten und Patientinnen. Fortschritte in der Forschung - etwa zu Hormonen oder geschlechtsangleichenden Operationen - halfen diesen dabei, die eigene Identität auch nach außen hin zu leben. Andererseits war die Medizin selbst lange Zeit von Vorurteilen und falschen Vorstellungen geprägt. So beschrieben Ärzte Trans*menschen häufig als pervers oder instabil oder setzten sie mit Homosexuellen gleich. Als "Gatekeeper" des Gesundheitssystems brachten Ärzte Trans*menschen auch unter ihre Kontrolle und in eine Abhängigkeit. Bis heute gibt es immer wieder Diskriminierung im Gesundheitswesen. Doch das Bild hat sich stark gewandelt: Trans* zu sein, das ist mittlerweile bekannt, ist keine Krankheit - sondern eine Identität.
Erstsendung 07. September 2020
Identität - eine philosophische Annäherung
Autor: Fabian Mader / Regie: Irene Schuck
Es gibt Dinge, die bemerkt man erst, wenn sie abhanden zu kommen scheinen. Dazu gehört auch die Identität. Die Welt, in der wir leben, ist ins Rutschen geraten. Raum und Zeit werden durch digitale Entwicklungen neu definiert. Freundschaft, Geschlecht, Sprache - alles steht zur Disposition. Aber wer bin ich (noch), wer sind wir, in dieser so fluide gewordenen Wirklichkeit? Letztlich ist es genau diese offene Frage, auf die viele gesellschaftliche und politische Phänomene der jüngsten Vergangenheit zulaufen - sagt einer der berühmtesten Denker unserer Zeit, Francis Fukuyama. Sein neuester Weltbestseller heißt daher auch "Identität". Er zeigt darin, dass es ein historisch junges Phänomen ist, dass Menschen sich mit ihren Eigenheiten als Person definieren, das Nationalisten und Islamisten letztlich den gleichen Kampf um Anerkennung ihrer Würde führen. Identität ist für ihn der Schlüsselbegriff der Gegenwart, dessen philosophische Grundlagen aber bis in die Antike zu Platon zurückreichen.
Erstsendung 4. Mai 2022
Moderation: Yvonne Maier
Redaktion: Matthias Eggert
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