Bayern 2

     

radioWissen Computerhacker und Währungsunion

Ein Raum voller Computer, aufgenommen 1989. | Bild: picture-alliance/ ZB | Peter Kroh

Montag, 12.12.2022
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Computer-Clash
Hackerkultur in der BRD und DDR

Die Währungsunion
D-Mark für den Osten

Das Kalenderblatt
12.12.1956
Erstes Programm der Münchner Lach- und Schießgesellschaft
Von Justina Schreiber

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Computer-Clash - Hackerkultur in der BRD und DDR
Autorin: Katja Hanke / Regie: Sabine Kienhöfer
Mitte der 1980er Jahre zogen Heimcomputer in hunderttausende deutsche Haushalte ein. Die neue Technik begeisterte vor allem Jugendliche und junge Erwachsene. Einige nutzten die Geräte nur zum Spielen, andere wollten auch herausfinden, was sie alles können. Sie lernten Programmiersprachen, veränderten Software oder Spiele oder programmierten selbst. Eine Subkultur der Hacker entstand. Was viele nicht wissen: Auch in der DDR gab es eine Szene von Computerbegeisterten, die mit der neuen Technologie experimentiert haben. Sie haben programmiert, an der Hardware gebastelt und sich zum Austausch in Computerclubs getroffen. Wie in der Bundesrepublik fachsimpelten sie über die Möglichkeiten von Commodore-, Atari- oder IBM-Rechnern. Es gab aber auch Heimcomputer aus DDR-Produktion. Wer sie benutzen wollte, musste in so genannte Computerkabinette an Schulen oder Universitäten gehen. Denn die Rechner wurde nicht in den Geschäften, sondern nur an öffentliche Einrichtungen verkauft. Auch die Computerfans aus der DDR waren Hacker - obwohl sie nie in Telefon- oder Datennetzen unterwegs waren.

Die Währungsunion - D-Mark für den Osten
Autorin: Maike Brzoska / Regie: Sabine Kienhöfer
Als um Mitternacht des 1. Juli 1990 die Türen der Deutschen Bank öffnen, ist der Jubel riesig. Stundenlang haben mehrere Hundert Menschen auf dem Berliner Alexanderplatz dafür ausgeharrt. Nun gehören sie zu den ersten DDR-Bürgern, die D-Mark von ihren Konten abheben können. Für die deutsch-deutsche Währungsunion hatten in den Monaten viele Menschen in Ostdeutschland demonstriert. Sie skandierten etwa: "Kommt die DM, bleiben wir, kommt sie nicht, gehen wir zu ihr". Im Februar 1990 gibt Bundeskanzler Helmut Kohl dem Druck der Straße nach. Seine Wirtschaftsberater warnen eindringlich vor den langfristigen Folgen einer übereilten D-Mark-Einführung mit einem politisch motivierten Wechselkurs. Vergeblich. Ende Juni sind Dutzende - mehr oder weniger - gut gesicherte Geldtransporter unterwegs, um die ostdeutschen Sparkassen mit Münzen und Scheinen zu versorgen. Eine logistische Mammutaufgabe. So groß wie am Alexanderplatz ist die Euphorie Anfang Juli zwar nicht überall in der DDR. Dennoch können sich viele Ostdeutsche erstmals Dinge aus dem Westen leisten. Die "harte" D-Mark ist auch Eintrittskarte in eine bunte Warenwelt. Die negativen Folgen, insbesondere für die ostdeutsche Wirtschaft, machten sich allerdings bald bemerkbar.
Erstsendung: 29. Juni 2020

Moderation: Michael Zametzer
Redaktion: Andrea Bräu

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
http://br.de/s/5AgZ83

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