radioWissen Forschung am Amazonas
Montag, 19.12.2022
09:05
bis 10:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Feldforschung in Amazonien
Auf den Spuren von Theodor Koch-Grünberg
Therese von Bayern
Prinzessin, Naturforscherin, Ethnologin
Das Kalenderblatt
19.12.1971
Aldo Pedro Poy und das größte Tor aller Zeiten
Von Thomas Grasberger
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Feldforschung in Amazonien - auf den Spuren von Theodor Koch-Grünberg
Autorin: Michael Kraus und Ulrike Prinz / Regie: Sabine Kienhöfer
Er wollte an die Quellen des Orinoco vordringen, was ihm nie gelingen sollte. Doch für seine ethnographischen Studien, seine lebendigen Beschreibungen und seine exzellenten Fotografien wurde er berühmt: Theodor Koch-Grünberg war einer der großen Pioniere der deutschen ethnologischen Amazonasforschung. Obwohl die erste Expedition, an der er teilnahm, fehlschlug, ließ er sich nicht abschrecken. Zu groß war seine Faszination für die Lebensweise indigener Gesellschaften in Südamerika. Statt in den sicheren Schuldienst einzutreten, begann er ein Volontariat am Museum in Berlin. Auf zwei weiteren Reisen, die ihn zu Amazonaszuflüssen in Brasilien und Kolumbien und zum Roraima in Venezuela führten, gelangen ihm bis heute vielbeachtete Studien. Mit großer menschlicher Nähe nahm er am Leben der indigenen Bevölkerung teil. Koch-Grünberg handelte, sang, tanzte und stritt mit ihnen. So wurde er zu einem Wegbereiter dessen, was man später in der Ethnologie "Teilnehmende Beobachtung" nennen sollte.
Therese von Bayern - Prinzessin, Naturforscherin, Ethnologin
Autorin: Claudia Steiner / Regie: Anja Scheifinger
Therese von Bayern (1850-1925) war Ethnologin, Zoologin, Botanikerin, Reiseschriftstellerin - und Prinzessin. Dabei besuchte die einzige Tochter von Prinzregent Luitpold von Bayern nie eine Schule oder Universität. Therese wurde als Kind von ihrer Mutter, Auguste Ferdinande von Österreich, unterrichtet und interessierte sich für Pflanzen, Tiere, andere Kulturen und Sprachen. Die wissbegierige Frau, die niemals verheiratet war, ging früh auf Reisen. Sie brachte aus Europa, Nordafrika, Nord- und Südamerika sowie vom Polarkreis Tiere, Pflanzen und Objekte mit, die noch heute in Museen ausgestellt werden. 1892 wurde sie Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. 1897 bekam die Autodidaktin die Ehrendoktorwürde der Universität München verliehen. Erst sechs Jahre später war es Frauen in Bayern erlaubt, an einer Universität zu studieren. Nach dem Tod ihres Vaters im Jahr 1912 widmete sich die selbstbewusste Prinzessin sozialen und politischen Fragen.
Moderation: Michael Zametzer
Redaktion: Thomas Morawetz
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