Bayern 2

     

radioWissen Weihnachtsbräuche

Weihnachtskrippe. | Bild: Colourbox.com/Emanuele Mazzoni

Mittwoch, 21.12.2022
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Die Weihnachtskrippe
Szenerie der Menschwerdung

Reinigen, Heilen, Segnen
Die Tradition des Räucherns wird neu entdeckt

Das Kalenderblatt
21.12.1960
Ornette Coleman nimmt das Album "Free Jazz" auf
Von Simon Demmelhuber

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Die Weihnachtskrippe - Szenerie der Menschwerdung
Autorin: Brigitte Kohn / Regie: Eva Demmelhuber
Mit der Geschichte von der Geburt Jesu im Stall zu Bethlehem ist den Evangelisten ein echter Coup gelungen: Sie bescherte uns das Weihnachtsfest und berührt bis heute auch das Herz von Menschen, die mit dem Rest der Bibel wenig anzufangen wissen. Ist ja auch zu schön: Ein Mann und eine Frau, ein gesundes Baby, Engel, Könige und Hirten, Tiere in reicher Zahl, alle unterm Sternenhimmel vereint - im Stall und ohne großen Komfort, aber in Frieden und Hoffnung. Der heilige Franz von Assisi hatte im 13. Jahrhundert die Idee, die Szene nachzustellen, und begründete so die Tradition des Krippenspiels. Die Krippe unterm Weihnachtsbaum ist bis heute beliebt. Sie erzählt von alten Traditionen, vom Zusammenhang zwischen Spiel und Kult, von den Träumen und Sehnsüchten, die wach werden, wenn der religiöse Kern des Weihnachtszaubers plastisch vor Augen steht.
Erstsendung 24. Dezember 2014

Reinigen, Heilen, Segnen - die Tradition des Räucherns wird neu entdeckt
Autor: Johannes Marchl / Regie: Frank Halbach
Räuchern war schon immer. In den Höhlen unserer Vorfahren vielleicht etwas unfreiwillig, aber auch dort dürfte aufgefallen sein: Wenn ein Stück Harz mit verbrannt wurde, hat das gut gerochen. Aber spätestens seit dem Zeitpunkt, als Schamanen und Priester das Räuchern entdeckt und genutzt haben, begleitet es unser spirituelles Leben. Bei den Ägyptern verbrannten die Hohen Priester die Kräutermischung Kyphi - Zusammensetzung streng geheim! In der katholischen Kirche ist es der Weihrauch, der verbrannt wird, in der Ostkirche Benzoe. Ob im Buddhismus, im Hinduismus oder bei den Ureinwohnern Amerikas: es wird verbrannt und geräuchert. Lange schon auch im nicht-religiösen Kontext: Egal ob man Seuchen wie Cholera und Pest Herr werden wollte oder ob man den Stall ausgeräuchert hat: immer ist das Ziel, die bösen Geister zu vertreiben und die guten Geister zu beschwichtigen oder sogar zu aktivieren. Gilt heute genauso wie vor hunderten von Jahren. Inzwischen wimmelt das Internet von Kräuterhexen, Räucherexpertinnen und - Experten und Kräuterschamanen. Da erfahren wir, dass Lavendel beim Verbrennen beruhigt und Vertrauen schafft, Rosmarin dagegen belebt und die Liebesfähigkeit fördert. Und Zeder stärkt das Selbstvertrauen. Für jeden was dabei und doch lässt es sich auf einen einfachen Räucher-Nenner bringen: Wo es gut riecht, ist das Böse fern.

Moderation: Gabi Gerlach
Redaktion: Bernhard Kastner

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
http://br.de/s/5AgZ83

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