radioWissen Die Fichte und der Borkenkäfer
Freitag, 27.01.2023
09:05
bis 10:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Die Fichte
Immergrün ohne Zukunft?
Der Borkenkäfer
Der Schädling, der Trockenheit und Fichten liebt
Das Kalenderblatt
27.1.1929
Brüder Sass gelingt Einbruch in den Tresorraum der Diskontobank
Von Sebastian Kirschner
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Die Fichte - immergrün ohne Zukunft?
Autorin: Susanne Hofmann / Regie: Rainer Schaller
Die Fichte knackt im deutschen Wald bislang einige Rekorde: Sie ist die häufigste Baumart hierzulande und kann bis zu 50 Meter hoch in den Himmel wachsen. Sie gehört damit zusammen mit der Tanne zu den höchsten Bäumen Europas. Außerdem liefert dieser schnell wachsende Baum rund die Hälfte des genutzten Holzes. Denn das ist besonders beliebt, da gut zu bearbeiten, leicht und trotzdem robust. Deshalb haben Forstwirte und Waldbesitzer die Fichte im vergangenen Jahrhundert auch weit über ihr natürliches Verbreitungsgebiet in den Bergwäldern der Alpen und Mittelgebirge hinaus angebaut. Doch genau hier ist die Fichte auf dem absteigenden Ast. Denn sie liebt und braucht einen feuchten Boden. Die zunehmende Hitze und Trockenheit machen ihr zu schaffen. Zusammen mit dem Borkenkäfer, der sich nach längeren Dürrezeiten stark vermehrt und dem Baum zusetzt. Experten bezweifeln, dass die Fichte in der deutschen und mitteleuropäischen Forstwirtschaft noch eine Zukunft hat.
Der Borkenkäfer - Der Schädling, der Trockenheit und Fichten liebt
Autorin: Brigitte Kramer / Regie: Irene Schuck
Spricht man vom Borkenkäfer, fallen hierzulande meist die Begriffe Klimawandel und Fichtensterben. Der kleine Rüsselkäfer - er hat eine Körperlänge von rund einem Zentimeter - ist als verhasster Schädling abgestempelt. Er ernährt sich von Holz, bohrt sich durch Borke und Stamm, legt unter der Rinde seine Eier ab, und zerstört dabei den Wirtsbaum oft so sehr, dass er abstirbt. Besonders die Arten Buchdrucker und Kupferstecher haben sich in Europa massenweise verbreitet und in der Forstwirtschaft Millionenschäden verursacht: Sie lieben Hitze und sie lieben Nadelbäume. Seit 1990 ist der Anteil von Holzeinschlag wegen Borkenkäferbefall um gut 70 Prozent gestiegen. Doch man könnte das Insekt auch anders betrachten: Erstens vertilgt es auch eine Menge Totholz und spielt deswegen eine wichtige Rolle im Wald. Und zweitens sind vom Menschen angelegte Fichtenmonokulturen nicht nachhaltig: Die Bäume sind anfällig und bilden perfekte Borkenkäfer-Biotope. Und die Käferplage ist auch der vom Menschen verursachten Klimakrise zu verdanken. Anstatt den kleinen Käfer also nur zum Feind zu erklären, sollten wir uns auch fragen: Was lehren uns sein Auftreten und sein Verhalten? Was können wir in der Forstwirtschaft beispielsweise anders machen?
Moderation: Birgit Magiera
Redaktion: Iska Schreglmann und Bernhard Kastner
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