radioWissen am Nachmittag Pässe und Staatenlosigkeit
Montag, 27.02.2023
15:05
bis 16:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Die Geschichte des Reisepasses
Ein Papier öffnet Grenzen
Staatenlosigkeit
Ohne Schutz und Rechte?
Das Kalenderblatt
27.02.2011
Welteisbärentag
Von Anja Mösing
Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.
Die Geschichte des Reisepasses - Ein Papier öffnet Grenzen
Autorin: Isabel Röder / Regie: Susi Weichselbaumer
Den Reisepass brauchen wir heute für eine Reise in die USA, nach Russland oder China. Aber auch vor 500 Jahren ging es nicht ohne Dokumente, als Martin Luther 1521 von Wittenberg zum Reichstag nach Worms reiste. Was heute ein Hochsicherheitsdokument ist, war im Mittelalter der Geleitbrief. Ausgestellt wurde er von Fürsten, Herzogen und Königen, die den Reisenden damit unter ihren Schutz stellten. Aus einem individuellen Schreiben wurde über die Jahrhunderte ein maschinenlesbares Dokument, das weltweit einheitlichen Standards folgt. Seit dem Mittelalter unverändert ist hingegen die Funktion der Reisedokumente: Sie sollen die Identität ihres Inhabers beweisen und die Erlaubnis zur Reise belegen. Zum Ausdruck kommt darin der tiefe Wunsch von Machthabern und Staaten, die Bewegung der Menschen zu kontrollieren. Durch ausgebaute Grenzanlagen, elektronische Datenbanken und biometrische Fotos ist dies heute so umfassend wie noch nie möglich. Die Welt zu bereisen ist damit für viele Menschen weltweit nahezu unmöglich. Denn ein schwacher Reisepass erlaubt nur die Einreise in wenige Dutzend Staaten. Ein starker Pass, wie der aus Japan, Singapur und Deutschland, öffnet hingegen die Türen zu über 180 Ländern auf der ganzen Welt.
Staatenlosigkeit - Ohne Schutz und Rechte?
Autor: Linus Lüring / Regie: Irene Schuck
Die meisten von uns haben sie bekommen, ohne darüber wirklich nachzudenken: eine Staatsangehörigkeit. Geburtsurkunde, Ausweis oder auch das Wahlrecht - all das kommt damit automatisch. Aber Millionen Menschen weltweit kennen diese Selbstverständlichkeiten nicht. Sie haben keine Staatsangehörigkeit, sie leben staatenlos. Die einen werden staatenlos geboren, etwa weil schon die Eltern in diesem Zustand leben. Andere verlieren ihre Staatsangehörigkeit. Oft steckt Diskriminierung dahinter. Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs wurde das Problem international drängend. Mehrere Übereinkommen sollten Staatenlose mehr Rechte geben und auch dafür sorgen, dass das Problem beseitigt wird. Aber Staaten zögern bei der Umsetzung. Gleichzeitig hängen manche der Idee nach, dass Staatenlosigkeit ein idealer Zustand sein könnte. Ein Leben ohne nationalstaatliche Fesseln wird zum Traum erklärt. Wer wirklich ohne Staatsangehörigkeit leben muss, den machen solche Vorstellungen fassungslos. Inzwischen vernetzen sich Staatenlose immer mehr um über ihre Situation aufzuklären und für mehr Unterstützung zu werben.
Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Thomas Morawetz
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