radioWissen Indigene Völker und ihr Überlebenskampf
Mittwoch, 01.03.2023
09:05
bis 10:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Das Volk der Kogi in Kolumbien
Die Hüter der Erde
Die Yagans
Seenomaden am anderen Ende der Welt
Das Kalenderblatt
1.3.1596
In Nürnberg beginnen die Bauarbeiten für die Fleischbrücke
Von Simon Demmelhuber
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Das Volk der Kogi in Kolumbien - die Hüter der Erde
Autor: Geseko von Lüpke / Regie: Sabine Kienhöfer
Über Jahrhunderte lebten sie fast völlig verborgen im hohen Küstengebirge in Kolumbiens Nordosten, nun erheben sie als "Hüter der Erde" die Stimme und warnen die moderne Welt. Das indigene Volk der Kogi gilt als letze Bastion der südamerikanischen Hochkulturen vor der Ankunft der Spanier. Abgeschieden konnten sie ihre komplexe Spiritualität und hochentwickelte ökologische Weltsicht erhalten. In Zeiten der Klimakrise sind sie nun aus der schützenden Selbstisolation herausgetreten und versuchen als "ältere Brüder" - wie sie sich selber nennen - uns "jüngeren Brüdern" die traditionellen Weisheiten über den guten Umgang mit der Erde zu vermitteln. Ihr Weltbild setzt auf Rücksicht, Ausgleich, Vorsicht, Regeneration und Gleichgewicht gegenüber dem Planeten Erde, den sie als lebendiges Wesen sehen. Ethnologen und Ökologen, ebenso wie die UN und die globale Zivilgesellschaft, sind überzeugt, dass die moderne Welt vom Wissen der Kogi lernen kann.
Die Yagans - Seenomaden am anderen Ende der Welt
Autorin: Mechthild Müser / Regie: Axel Wostry
Ihr Lebensraum war die Inselwelt zwischen dem Beagle-Kanal und Kap Hoorn im südlichen Chile, eine stürmische Gegend, im Winter eiskalt. Dennoch lebten die Yagans hier über Jahrhunderte. Sie waren wahrscheinlich nie mehr als 5.000, aber für die kleine Anzahl gab es reichlich Nahrung. In Baumrindenkanus zogen sie immer dorthin, wo sie sich gut versorgen konnten, wo Vögel brüteten, Seelöwen Junge großzogen, Wale gestrandet oder Muschelbänke mit Leckerbissen gefüllt waren. Ihre Hütten bauten sie aus gebogenen Ästen, die sie mit Fellen bedeckten, immer nur für die Dauer ihres Aufenthalts. Sie lebten in Familienverbänden und hatten ständig Feuer brennen, sogar in den Kanus transportierten sie ihr Feuer auf Lehmschichten. Als die ersten Engländer bei der Vermessung Feuerlands mit ihnen in Kontakt kamen, blickten sie mit gerümpfter Nase auf das kleine Völkchen, das nackt herumlief, sich den Körper aber dick mit Wal- oder Robbenfett einschmierte, weil das ein wunderbarer Kälteschutz war. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts machte sich der Missionar und Anthropologe Martin Gusinde daran, die Yagan-Sprache zu erlernen und ihre Kultur zu erforschen.
Erstsendung 3. Januar 2018
Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Bernhard Kastner
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