radioWissen am Nachmittag Zeitenwende und Völkerbund
Montag, 06.03.2023
15:05
bis 16:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Zeitenwende?
Die Mär vom Frieden
Der Völkerbund
Gut gemeint, schlecht gelaufen?
Das Kalenderblatt
6.3.2005
Edvard Munchs Gemälde aus norwegischem Hotel gestohlen
Von Thomas Grasberger
Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.
Zeitenwende? - die Mär vom Frieden
Autorin: Julia Grantner / Regie: Christiane Klenz
Die Sorge über einen Krieg mitten in Europa ist seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine für junge Menschen an die erste Stelle der Zukunftsängste getreten. Dieser Generation wird jetzt eine "Zeitenwende" verkündet - doch was bedeutet das für sie? Die junge Journalistin Julia Grantner macht sich auf eine Reise durch Deutschland und versucht, in der Geschichte Antworten zu finden. Dafür reist sie an Originalschauplätze des Kalten Krieges. Am Point Alpha, in der Nähe von Fulda, wäre es wohl zur ersten Schlacht eines potenziellen Dritten Weltkrieges gekommen - sowjetische und amerikanische Panzer, Soldaten und sogar nukleare Waffen standen sich hier gegenüber. Dass aus der Geschichte die falschen Schlüsse gezogen wurden, erklärt ihr Militärhistoriker Carlo Masala, einer der wenigen, der den Angriffskrieg Putins vorhergesagt hat. Doch was wäre richtig gewesen? Auch bei Grünen-Politikerin Marieluise Beck sucht die Journalistin nach Antworten - einst glühende Friedensaktivistin, fordert sie heute ebenso leidenschaftlich eine Verteidigung der Ukraine mit Waffen. Bei den Gebirgsjägern in Bad Reichenhall erfährt Julia Grantner, dass es für die jungen SoldatInnen mehr denn je um die Verteidigung unserer Freiheit geht. Doch nicht allen schien das bislang so bewusst zu sein, weshalb auch aktive SoldatInnen den Dienst quittiert haben, seit die "Zeitenwende" das Gefüge in Europa durcheinandergebracht und in eine unsichere Zukunft geschickt hat.
Der Völkerbund - gut gemeint, schlecht gelaufen?
Autor: Christian Schaaf / Regie: Sabine Kienhöfer
Die Trümmer auf den Schlachtfeldern Europas rauchten noch, als im Januar 1919 die Friedenskonferenz in Paris beschloss: Krieg kann kein Mittel der Politik mehr sein. Stattdessen sollte eine Art Plattform entstehen, auf der die Staaten der Welt ihre Konflikte austragen konnten - ohne Waffen, sondern in Verhandlungen. Im Versailler Friedensvertrag wurde deshalb die Gründung des Völkerbundes festgeschrieben. Mitglied waren zunächst die 32 Siegermächte des ersten Weltkrieges sowie 13 neutrale Staaten. Am 10. Januar 1920 nahm der Völkerbund seine Arbeit offiziell auf. Deutschland durfte erst 1926 beitreten. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten trat das Deutsche Reich 1933 wieder aus dem Völkerbund aus - der den heraufziehenden Zweiten Weltkrieg nicht verhindern konnte.
Erstendung 14. Februar 2019
Moderation: Thies Marsen
Redaktion: Andrea Bräu
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