Evangelische Perspektiven Die Seele nach Corona

Die Seele nach Corona
Von Irrtümern, Verletzungen und Entschuldigungen
Von Elisabeth Tyroller und Veronika Wawatschek

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Ausgangssperre, Schulschließungen, Gottesdienstverbot, Maskenpflicht. Drei Jahre bestimmten Corona-Maßnahmen das Leben der Gesellschaft. Politiker, Virologen und auch Kirchenvertreter begründeten die strengen Vorschriften mit der Solidarität mit den Schwächsten der Gesellschaft. Die Konsequenz: Kinder durften nicht auf Spielplätze und in die Schule, ältere Menschen wurden in Pflegeheimen allein gelassen, mussten bis vor wenigen Wochen noch eine Maske tragen. In Krankenhäusern starben Menschen sozial isoliert. Die Maßnahmen haben Wunden und Narben in der Gesellschaft hinterlassen - das wurde zwar immer wieder thematisiert. Jetzt, da erste Gerichtsurteile bestätigen, dass etwa die Ausgangssperre in Bayern nicht rechtens gewesen war, hat aber kaum einer Lust auf Corona-Aufarbeitung. Doch die Frage muss gestellt werden: Was muss verziehen werden, was ist unverzeihlich? Und wie könnten gesellschaftliche Gräben überwunden werden? Wie steht es um die seelischen Inzidenzen? Und was bleibt von einer Kirche, die sich als "nicht-systemrelevant" selbst geschlossen hatte?