Bayern 2

     

radioWissen Die Anfänge der deutschen Demokratie

Turnvater Friedrich Ludwig Jahn | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 06.05.2013
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

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Wie die Deutschen die Demokratie erfanden
von Christian Feldmann

Friedrich Ludwig Jahn
Turnpionier und umstrittener Nationalist
von Dorit Kreissl

Das Kalenderblatt
6.5.1992
Erster weltweiter Anti-Diät-Tag

Das erste deutsche Parlament, 1848 in der Frankfurter Paulskirche zusammengetreten und im Juni 1849 vom württembergischen Militär auseinander getrieben, hat keinen guten Ruf. Versammelt hätten sich Träumer und Büchergelehrte, die - statt Menschenrechte einzufordern - die Definition der Grundrechte dem Staat überlassen hätten, wird moniert. Die zaghafte Revolution war den Deutschen immer ein wenig unheimlich. Dabei beteiligte sich nirgendwo in Europa das Volk so intensiv an den Beratungen über eine Verfassung wie in Deutschland - mit einer Flut von Petitionen, Interpellationen, Pressedebatten. Auch stiftete das gescheiterte Paulskirchenparlament ein nationales Gemeinschaftsbewusstsein, das die Reichsgründung 1871 und die beiden Republiken 1918 und 1949 erst möglich machte.
Friedrich Ludwig Jahn war einer der Abgeordneten dieses Parlaments. Allerdings hatte er da seine einflussreichste Zeit hinter sich. Jahn, der Gründer der Deutschen Turnbewegung, war ein deutscher Nationalist und glühender Franzosenhasser. Er sah das Turnen auch als Mittel des Krieges: die deutsche Jugend sollte fit gemacht werden im Kampf gegen den Erzfeind Frankreich. Bis heute ist er umstritten: Den einen gilt er als Rassist und Antisemit, den anderen als bürgerlicher deutscher Nationalheld, der nur aus seiner Zeit heraus begriffen werden kann.

Redaktion: Brigitte Reimer
Manuskripte zum Herunterladen:
www.br.de/radio/bayern2/sendungen/radiowissen/manuskripte/index.html

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