radioWissen Bismarck und die deutsche Einigung
Montag, 23.03.2015
09:05
bis 10:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Otto von Bismarck
Reichskanzler, Idol und Dämon
Autor und Regie: Rainer Volk
Die deutsche Reichsgründung
Einheit mit Sprengkraft
Autor: Thomas Morawetz / Regie: Sabine Kienhöfer
Das Kalenderblatt
23.3.1900
Erich Fromm geboren, Kritiker Freuds
Von Claire-Lise Buis
Moderation: Florian Kummert
Als Podcast verfügbar
Jahrzehntelang hatte die deutsche Einigungsbewegung unter liberalen Vorzeichen um die Einheit Deutschlands gerungen. Nun schlugen die Gefühle hohe Wellen. Der Krieg gegen Frankreich 1870/71 war gewonnen und die Einigung der deutschen Staaten zu einem gemeinsamen Deutschen Reich stand bevor - mit einem deutschen Kaiser, dem preußischen König Wilhelm I. Doch der Architekt der Einigung war kein liberaler Kopf, sondern ein erzkonservativer: der preußische Ministerpräsident und künftige Reichskanzler Otto von Bismarck. Als Sohn eines Rittergutsbesitzers am 1. April 1815 geboren, hatte sich Bismarck bereits in jungen Jahren zu einem der bekanntesten Politiker Preußens entwickelt. Mit Gewalt hatte er zunächst Preußens Konkurrenten Österreich aus dem lockeren Deutschen Bund gedrängt. Als Zwischenergebnis war der Norddeutsche Bund entstanden. Doch für eine endgültige kleindeutsche Lösung fehlten noch die unabhängigen deutschen Staaten südlich der Mainlinie. Durch den Krieg mit Frankreich zog sie Bismarck nun auch noch in das jetzt neu entstehende Deutsche Reich. Es war eine Revolution von oben. Im künftigen Deutschen Reich übernahm Preußen die Führungsrolle. Eine Entwicklung mit Sprengkraft: Mitten in Europa war plötzlich unter einem militärisch starken Preußen eine neue Großmacht entstanden.
Redaktion: Thomas Morawetz
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