Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag China nach dem Kaiserreich

Teilnehmer einer Zeremonie tragen Porträts der chinesischen Herrscher. | Bild: picture alliance / AP Photo | Uncredited

Montag, 08.05.2023
15:05 bis 16:00 Uhr

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BAYERN 2

Chinas rote Herrscher
Machthaber und Vordenker

Die Mao-Bibel
Kleines Buch mit großer Wirkung

Das Kalenderblatt
8.5.1904
Weltweit erstes Zuckermuseum in Berlin
Von Yvonne Maier

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Chinas rote Herrscher - Machthaber und Vordenker
Autor: Thomas Grasberger / Regie: Christiane Klenz
Die Geschichte Chinas ist eine der Superlative. Bis ins 18. Jahrhundert hinein führende Weltmacht, fällt das Reich der Mitte im 19. Jahrhundert unter die Knute der Europäer, wird gedemütigt und zur Kolonie degradiert. Der Traum vom Wiedererlangen alter Größe lässt lange auf sich warten. Im 20. Jahrhundert herrschen zunächst Krieg, Bürgerkrieg, Revolutionswirren und Hunger. Die Opferzahlen - auch das ein chinesischer Superlativ - werden in Millionen gezählt. Doch Ende des 20. Jahrhunderts gelingt dem Land ein nie zuvor in der Geschichte gesehener Wiederaufstieg. Binnen weniger Jahrzehnte arbeitet sich die sozialistische Volksrepublik vom bitterarmen Bauernland zur Hightech-Nation hoch. Der Global Player China wird zur zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Wer sind die Vordenker und Strategen dieser Erfolgsgeschichte? Unter Historikern hat es sich eingebürgert, die Geschichte der Volksrepublik in Führungsgenerationen einzuteilen. Denn sowohl in der alles beherrschenden Kommunistischen Partei als auch in der Volksbefreiungsarmee wird nach dem Alter befördert. So schälen sich Generationen von ungefähr gleichaltrigen politischen Führern heraus, die die Schlüsselpositionen im zentralistischen "Parteistaat" einnehmen. Von Mao Zedong bis Xi Jinping sind es bislang fünf Führungsgenerationen.

Die Mao-Bibel - Kleines Buch mit großer Wirkung
Autor: Ulrich Chaussy / Regie: Martin Trauner
Roter Plastikeinband, darauf in goldenen Lettern "Worte des Vorsitzenden Mao Tse Tung" und ein kleiner, fünfzackiger Stern: Dieses Büchlein im Westentaschenformat von 80 auf 105 Millimeter wurde mit einer weltweiten Auflage von über einer Milliarde Exemplare in den 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts in der ganzen Welt verbreitet. Wie eine Ikone präsentierten es die zu tausenden zählenden Rotgardisten bei ihren Aufmärschen als Zeichen ihrer ideologischen Prägung durch Mao Tse Tung, den Führer der chinesischen Revolution und Staatsgründer der Volksrepublik China. Von jedem Chinesen wurde erwartet, das kleine, rote Buch bei sich zu tragen und am besten möglichst viele der 427 Zitate im Buch auswendig aufsagen zu können. In den aus der Studentenbewegung hervorgegangenen maoistischen Gruppierungen Westeuropas wurde das kleine rote Buch als kreatives gedankliches Rüstzeug eines Aufstands der Jugend gegen das Establishment verstanden. In China selbst aber wurde es in der sogenannten Kulturrevolution als Instrument der totalitären Kontrolle des nunmehr kultisch-religiös verehrten Parteiführers Mao Tse Tung eingesetzt. Mit den Erinnerungen des im China des Kulturevolution aufgewachsenen Publizisten Shi Ming und des ehemaligen westdeutschen Maoisten Matthias Dose beleuchtet Ulrich Chaussy in radioWissen beide Perspektiven.
Erstsendung 12. Dezember 2016

Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Thomas Morawetz

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
http://br.de/s/5AgZ83

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