Bayern 2

     

radioWissen Der Blues und Janis Joplin

Die amerikanische Sängerin Janis Joplin auf dem Dach des Chelsea Hotel in New York City, USA 1970.  | Bild: picture alliance/United Archives | Roba-Archiv

Dienstag, 06.06.2023
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Der Blues
Feelin' so Black and Blue?

Janis Joplin
Grenzgänge einer Rockpionierin

Das Kalenderblatt
6.6.1727
Händels "Rival Queens"
Von Simon Demmelhuber

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Der Blues - Feelin' so Black and Blue?
Autor: Markus Mähner / Regie: Martin Trauner
Er ist die Mutter der Pop- und Rockmusik: der Blues. Ende des 19. Jahrhunderts im Süden der Vereinigten Staaten aus afrikanischen, europäischen und karibischen Musikelementen entstanden, tritt der Blues im frühen 20. Jahrhundert seines Siegeszug durch die gesamte Musikgeschichte an und beeinflusst nicht nur den Jazz, den Rock-n-Roll oder die Soulmusik. Auch Hardrock, HipHop und teils sogar klassische Musik sind von ihm beeinflusst. Doch was macht den Blues eigentlich aus? Muss der Bluesmusiker immer schwarz und männlich sein, alleine und traurig an der Straßenkreuzung mit seiner Gitarre stehen um dort auf den Teufel zu warten, dem er seine Seele verkauft hat? Ist Blues ohne Arbeit auf den Baumwollfeldern des Mississippi-Deltas überhaupt möglich? Oder ist dies eine Vorstellung, die lediglich auf einer Projektion von weißen Europäern beruht?
Erstsendung 20. September 2016

Janis Joplin - Grenzgänge einer Rockpionierin
Autorin: Lena Himmler / Regie: Kirsten Böttcher
Janis Joplin - mit einer Stimme wie ihrer hatte das Publikum in den späten 1960er-Jahren nicht gerechnet. Sie kann auf der Bühne geradezu explodieren oder in ihren Liedern versinken. Eine Blitzkarriere in nur vier Jahren macht aus einem unangepassten Mädchen von nebenan einen Weltstar. In den 1950er- und 60er-Jahren ist Janis Joplin eine Grenzgängerin: Als weißes Mädchen, das in Zeiten der Rassentrennung im erzkonservativen Texas aufwächst, interessiert sie sich für den afroamerikanischen Blues. Sie ist gegen Rassentrennung, für Gleichberechtigung. Sie entdeckt ihr Talent, Blues zu singen und überträgt es in die Rockmusik. Als eine der ersten Frauen in der Rock-Musik hat sie es nicht leicht, doch die rigiden Geschlechterrollen der Zeit scheinen sie nicht aufzuhalten: In San Francisco lebt sie - genau wie ihre männlichen Kollegen - den wilden Lebensstil "Sex, Drogen und Rock ’n’ Roll". Doch der Song "Buried Alive in the Blues" von ihrem letzten Album "Pearl" wird ihr Vermächtnis: 1970 stirbt sie mit nur 27 Jahren an einer Überdosis Heroin. Wie Jimi Hendrix und Jim Morrison wird Janis Joplin zu einer Legende werden. Ihr musikalisches Erbe und ihr Ausdruck von weiblichem Schmerz sollten noch viele Musikerinnen beeinflussen.
Erstsendung 3. März 2020

Moderation: Katharina Hübel
Redaktion: Nicole Ruchlak

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