Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Henry Kissinger und die Diplomatie

Henry Kissinger. | Bild: picture-alliance / dpa | Consolidated

Montag, 12.06.2023
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Henry Kissinger
Ein Leben für die Macht

Diplomatie
Die Kunst, nur die halbe Wahrheit zu sagen

Das Kalenderblatt
12.6.2000
Millennium Bridge nach zwei Tagen wieder geschlossen
Von Prisca Straub

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Henry Kissinger - Ein Leben für die Macht
Autor: Florian Kummert / Regie: Christiane Klenz
Für die einen gilt er als politisches Genie, als visionärer Weltenlenker, für andere als überschätzter konservativer Denker und Scheinriese, dessen tatsächliche Leistungen bei genauerer Betrachtung dürftig ausfallen: Henry Kissinger, umjubelt und umstritten wie kaum ein anderer Politiker des 20. Jahrhunderts. Im Mai 1923 als Heinz Alfred Kissinger in eine jüdische Mittelschichtsfamilie geboren, emigriert er 1938 mit dem jüngeren Bruder Walter und den Eltern in die USA. Bereits beim Studium in Harvard macht er als begnadeter Netzwerker mit geschickt publizierten, politischen Thesen auf sich aufmerksam. So gelingt ihm 1969 der Aufstieg ins Zentrum der Macht. US-Präsident Richard Nixon macht Henry Kissinger 1969 zum Nationalen Sicherheitsberater und später zum Außenminister, ein Amt, das er bis 1977 unter Nixons Nachfolger Gerald Ford innehaben sollte. In der Zeit erarbeitete er sich den Ruf als Großmeister der Pendeldiplomatie, der die Tür zu Verhandlungen mit Moskau und Peking geöffnet hat, und einen Waffenstillstand mit Nordvietnam einfädelte, wofür er 1973 den Friedensnobelpreis erhielt. Eine bis heute heftig kritisierte Entscheidung, gerade durch Kissingers Expansion des Bombenkriegs in Vietnam, Kambodscha und Laos. Auch nach dem Ausscheiden aus den politischen Ämtern blieb Kissinger umtriebig, legte eine 4.000 Seiten umfassende Biographie vor, blieb Politikberater, Bestsellerautor und medial dauerpräsenter Elder Statesman.

Diplomatie: Die Kunst, nur die halbe Wahrheit zu sagen
Autorin und Regie: Anja Mösing
Kaum ein Beruf der Neuzeit ist so geheimnisumwittert, wie der des Diplomaten. Im Vergleich scheint selbst die Tätigkeit eines Spions greifbarer. Dabei handelt es sich beim Diplomaten schlicht um einen Mann (heutzutage auch eine Frau) mit Ausbildungsberuf und Beamtenstatus. Aber Bildung, Wortgewandtheit, Diskretion, der vollendet höfliche Stil - so Vieles am Diplomaten lädt zur Glorifizierung ein, dass man darüber fast seine (oder ihre) Aufgabe vergessen könnte: zu verhandeln. Ob es um den Frieden zwischen Ländern geht, um gedeihliche Beziehungen oder die Notwendigkeit, Unangenehmes möglichst geschickt mitzuteilen, stets ist die Kunst gefragt, die Wahrheit so zu sagen, dass sie zwar verstanden wird, aber nicht verletzt. Wie Diplomaten selbst ihren Beruf sehen, was es über die Geschichte und die Praxis der Diplomatie an nüchternen Fakten und an Kuriosem zu berichten gibt, das erzählt Anja Moesing.
Erstsendung 2. Mai 2011

Moderation: Thies Marsen
Redaktion: Thomas Morawetz

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